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Brasilien: Bislang unbekannte Primatenart entdeckt

wwf_150Berlin. – In einem unberührten Stück Regenwald im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso ist eine neue Primatenart entdeckt worden, die zur Gattung Callicebus (Springaffen) gehört. Eine WWF-Expedition im Dezember 2010 hatte die neue Affenart gesichtet. Erst nach gründlicher Analyse aller gesammelten Daten durch den Biologen Júlio Dalponte konnte jetzt „mit großer Sicherheit“ bestätigt werden, dass es sich tatsächlich um eine Neuentdeckung handelt.

„Die Spezies weist eine ganz andere Färbung auf als die bereits bekannten Arten. Sie wurde auf einem zwischen zwei Flüssen liegenden Areal gefunden. Es scheint so, als wirken die Flüsse und ihre Seitenarme als natürliche Barriere, die die verschiedenen Springaffen der Region voneinander trennen“, erklärte Hernán Gutiérrez, Lateinamerika-Referent des WWF Deutschland.

Neben dem neu entdeckten Primaten seien aus der 20tägigen Forschungsreise weitere interessante Ergebnisse hervorgegangen, teilte der WWF mit. Mehrere bedrohte Arten wie der Jaguar, das Riesengürteltier oder der Riesenotter seien gesichtet worden, ebenso wie ein Sittich, der zuvor nur aus kolumbianischen Regenwäldern bekannt war. Der WWF wertet die Expedition daher als großen Erfolg: „Mithilfe einer ökologischen Analyse können wir den Artenreichtum des Gebiets nun wissenschaftlich dokumentieren. Das wird uns helfen, unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen und die richtigen Schutzmaßnahmen umzusetzen“, so Gutiérrez.

Die im Dezember 2010 durchgeführte Expedition führte in den Nordwesten des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso. Die untersuchten Schutzgebiete mit einer Gesamtgröße von rund 315.000 Hektar wurden laut WWF in den 1990er Jahren mit der Absicht etabliert, durch eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen einerseits die Natur zu erhalten, andererseits der ansässigen Bevölkerung ein Auskommen zu ermöglichen. Mithilfe der vom WWF erhobenen Daten soll nun ein Management-Plan erstellt werden, der das ökologisch-ökonomische Gleichgewicht langfristig sichert. An der Expedition waren 26 Forscher und Helfer beteiligt. Der WWF ist seit 2003 in dem Gebiet aktiv.

Springaffen finden sich bevorzugt im Unterholz der Feucht- und Regenwälder Südamerikas. Hauptnahrungsquelle sind Früchte, auch unreife, sowie Insekten und Blattwerk. Bekannte Arten waren bisher u. a. der Rote Springaffe (Callicebus cupreus), der Witwenaffe (Callicebus torquatus) oder der Sumpfspringaffe (Callicebus moloch).

www.wwf.de

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