Home / Entwicklung / Menschenrechte / Migranten in Tripolis brauchen dringend Hilfe

Migranten in Tripolis brauchen dringend Hilfe

aerzte_ohne_grenzenBerlin. – Ärzte ohne Grenzen hat in der libyschen Hauptstadt Tripolis mit der Gesundheitsversorgung von Migranten aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara begonnen. Hunderte Migranten und Flüchtlinge lebten in erschreckenden Verhältnissen und völlig ungeschützt in zwei provisorischen Lagern ohne ausreichende medizinische Versorgung, berichtete die Hilfsorganisation. Sie benötigten dringend Schutz und Hilfe.  

Ärzte ohne Grenzen forderte die staatlichen Behörden, das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) und die Internationale Organisation für Migration (IOM) auf, den Schutz und eine grundlegende Versorgung dieser in und um Tripolis festsitzenden Flüchtlinge und Migranten umgehend sicherzustellen. Eine Gruppe von rund 1.000 Personen lebt nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen auf einer verlassenen Militärbasis in Tripolis in Schiffen und im Hafen, eine andere Gruppe von etwa 200 Menschen hat nach Ausbruch der Kämpfe in den südlichen Stadtteilen von Tripolis auf Farmland Schutz gesucht.

„Viele dieser Menschen sind schon vor Kämpfen in ihren Heimatländern geflohen, aus Somalia, dem Sudan oder anderen afrikanischen Staaten“, berichtete Simon Burroughs, der Nothilfe-Koordinator von Ärzte ohne Grenzen in Tripolis. „Einige von ihnen kamen auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit mit dem Boot nach Europa in die Notunterkünfte. Andere suchen Schutz vor den Kämpfen in Tripolis. Sie alle sitzen jetzt fest, sie können nirgendwo hin.“

Ärzte ohne Grenzen hat an beiden Orten eine medizinische Versorgung eingerichtet und plant die Verteilung von Trinkwasser und Hygieneartikeln. „Viele dieser Menschen leiden unter Atemwegsinfektionen, Hautkrankheiten oder Magen-Darm-Beschwerden“, erklärte der medizinische Koordinator Paulo Reis. „Diese Gesundheitsprobleme hängen mit den sehr schlechten Lebensbedingungen zusammen. Viele Beschwerden stehen auch in Zusammenhang mit Stress, etwa Schlafstörungen wegen ständiger großer Angst.“

Patienten berichteten den Teams von Ärzte ohne Grenzen, dass sie die Notlager nicht verlassen könnten aus Angst, in der Stadt angegriffen, geschlagen oder eingesperrt zu werden. Sie erzählten, sie seien nachts von bewaffneten Männern bedroht worden. Die Migranten, die auf Farmland untergekommen sind, wurden aufgefordert, das Gebiet umgehend zu verlassen.

Ärzte ohne Grenzen weist nachdrücklich darauf hin, dass die Grenzen zu Libyen offen bleiben müssen. Sowohl die Nachbarstaaten Libyens als auch die europäischen Regierungen müssten für die betroffenen Menschen den Zugang zu einem Asylverfahren und menschenwürdige Aufnahmebedingungen sicherstellen.

In Tripolis unterstützt Ärzte ohne Grenzen weiterhin medizinische Einrichtungen mit Materialien und Mitarbeitern. Ein Schiff mit mehr als zehn Tonnen medizinischer und logistischer Materialen soll am Mittwoch in Tripolis landen. Ärzte ohne Grenzen leistet zur Zeit in Bengasi, Misrata, Tripolis, Jafran, Sawija, Sintan und Slitan unabhängige medizinische und humanitäre Hilfe. Um die Unabhängigkeit der medizinischen Arbeit sicherzustellen, finanziert Ärzte ohne Grenzen die Aktivitäten in Libyen ausschließlich durch private Spenden.

www.aerzte-ohne-grenzen.de

Login

Neue Jobs bei epojobs.eu

Events

Anstehende Events

Tags

Afrika Armut Bildung BMZ Brasilien CO2 Coronavirus Deutschland Entwicklungsfinanzierung Entwicklungshilfe Entwicklungspolitik Entwicklungszusammenarbeit Ernährung Europäische Union EZ Fairer Handel Flüchtlinge Gesundheit Humanitäre Hilfe Hunger Indien Jemen Kinder Klimagipfel Klimakrise Klimaschutz Kolumbien Konflikte Kriege und Konflikte Landwirtschaft Medien Menschenrechte Migration Nachhaltigkeit News Nothilfe Oxfam Pressefreiheit Sudan Syrien Umwelt UNO USA Wahlen Weltwirtschaft

Newsletter abonnieren!

Subscription Form

Link des Tages

Electricity Maps: Die Karte zeigt die Art der Stromerzeugung weltweit bzw. in einem spezifischen Land, der Anteil der erneuerbaren Energien und die CO2-Emissionen des jeweiligen Stromverbrauchs. Und das in Echtzeit (stündlich). Spannend!
Electricity Maps: Die Karte (klicken) zeigt die Art der Stromerzeugung weltweit bzw. in einem spezifischen Land, den Anteil der erneuerbaren Energien und die CO2-Emissionen des jeweiligen Stromverbrauchs. Und das in Echtzeit (stündlich)!