Berlin. – Buschleute aus dem Central Kalahari Game Reserve in Botswana können erstmals seit neun Jahren wieder Trinkwasser aus ihrem Brunnen in Mothomelo fördern. Nachdem ein Gericht ihnen ihr Menschenrecht auf Zugang zu Wasser bestätigt hatte, wurde der Brunnen jetzt wieder instand gesetzt, berichtete Survival International am Montag in Berlin.
Gegenüber Survival International erklärten die Buschleute, dass sie zum ersten Mal seit neun Jahren wieder Trinkwasser aus dem Bohrloch in Mothomelo fördern können. Dies sei nach einer Grundsatzentscheidung des Obersten Gerichtshof 2006 ein weiterer bedeutender Schritt für die Rückkehr auf ihr angestammtes Land in der Kalahari-Wüste.
Während des längsten Gerichtsverfahrens Botswanas war bereits 2006 das Recht der Buschleute bestätigt worden, auf ihrem Land leben zu dürfen. Ihr Menschenrecht auf Zugang zu Wasser wurde jedoch erst im Januar 2011 von Botswanas Berufungsgericht anerkannt. Mit der Unterstützung der Organisation Vox United wurde nun der Brunnen in Mothomelo wieder instand gesetzt und mit einer Solarpumpe ausgestattet.
Einige Buschleute seien bereits in das Gebiet zurückgekehrt und hätten im Wasser gebadet, berichtete Survival International. Nachdem der Brunnen 2002 von der Regierung Botswanas verschlossen wurde, sei dies das erste Mal, dass sie ihn nutzen können. Den Buschleuten sei damals untersagt worden den Brunnen wieder in Betrieb zu nehmen und sie hätten Wasser aus Sandgruben und Melonen sammeln müssen.
Survival glaubt, dass die Buschleute aufgrund der reichen Diamantenvorkommen von ihrem Land vertrieben wurden. De Beers, eines der weltweit größten Diamantenunternehmen, habe über 25 Jahre lang eine Konzession in der Buschleute-Gemeinde Gope gehalten. Nach der Kampagne von Survival habe De Beers 2007 die Rechte an dem Diamantenvorkommen in Gope an Gem Diamonds verkauft.
Gem Diamonds entwickelt Survival zufolge nun eine Mine im Kalahari Reservat und fördert zeitgleich neue Bohrlöcher und Brunnen. Das Unternehmen habe auch in Zusammenarbeit mit Vox United den Brunnen in Mothomelo finanziert und angekündigt, drei weitere Brunnen an die Buschleute zu übergeben. Diese seien jedoch bisher nicht nutzbar.
„Der Zugang zu Wasser beendet neun lange, durstige Jahre für die Buschleute“, sagte Survivals Direktor Stephen Corry. „Jetzt ist es wichtig auch den anderen Gemeinden den Zugang zu Wasser zu ermöglichen.“