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Palästina: UN-Initiative als Chance begreifen

palaestina_100Berlin. – Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) und das katholische Hilfswerk MISEREOR haben dazu aufgerufen, den palästinensischen Antrag um Aufnahme in die Vereinten Nationen als Chance für den Nahost-Friedensprozess zu begreifen. Man müsse beide Völker bei der Verwirklichung ihres Selbstbestimmungsrechts unterstützen, forderten EED und MISEREOR. Hierzu sei ein Ende der Siedlungspolitik und der Besetzung erforderlich.

Die Sicherheit Israels und die des palästinensischen Volkes müssten dabei unter allen Umständen gewährleistet werden, so die Entwicklungsorganisationen. „Bei allen Aspekten, die für oder gegen diese Initiative sprechen: Dem friedlichen und legitimen Ansinnen der Palästinenser darf man nicht unbedacht mit Ablehnung begegnen. Die Initiative sollte als Chance zur Wiederbelebung des Nahostfriedensprozesses begriffen werden“, sagte Claudia Warning, Vorstand des EED in Bonn. „Die Bundesregierung sollte dem Ersuchen der Palästinenser positiv gegenüberstehen und diese Haltung auch im Abstimmungsprozess innerhalb der EU einnehmen.“

Voraussichtlich in der nächsten Woche reicht die palästinensische Vertretung bei den Vereinten Nationen einen Antrag auf Mitgliedschaft ein, womit Palästina auch als eigenständiger Staat anerkannt würde. Die Bundesregierung steht einem solchen Antrag bislang ablehnend gegenüber.

„Eine Veränderung des UN-Status allein wird an der Situation der Menschen vor Ort nichts ändern“, sagte Martin Bröckelmann-Simon, MISEREOR-Geschäftsführer. Neben den innerpalästinensischen Schwierigkeiten seien deren Probleme insbesondere in der anhaltenden militärischen Besetzung und den einhergehenden Beschränkungen für die Palästinenser und Palästinenserinnen zu sehen. „Aus diesen Gründen kann bislang eine nachhaltige Entwicklung in den palästinensischen Gebieten und das Recht der Palästinenser auf Selbstbestimmung nicht verwirklicht werden“, so Bröckelmann-Simon. Jenseits einer vollberechtigten Aufnahme in die UN müsse die Frage im Mittelpunkt stehen, wie die Besetzung und die derzeitige israelische Siedlungspolitik schnellstmöglich beendet werden könne.

„Bundesregierung und EU haben sich wiederholt für einen Siedlungsstopp ausgesprochen. Da bislang nichts dergleichen geschehen ist, bedarf es deutlicherer Signale aus Berlin und Brüssel“, forderte Bröckelmann-Simon. „Die Sicherheit Israels und die des palästinensischen Volkes müssen dabei selbstverständlich oberste Priorität haben“, fügte Claudia Warning hinzu. „Um die Sicherheit aller nach einer Beendigung der Besetzung sicherzustellen, bedarf es kreativer Lösungen unter Einbeziehung der internationalen Gemeinschaft.“

Eine solche Lösung sei beispielsweise eine UN-Schutztruppe. Zudem sei es unumgänglich, dass alle beteiligten Parteien auf Gewalt verzichten und ihren Verpflichtungen aus dem humanitären Völkerrecht und den Menschenrechten nachkämen, so Bröckelmann-Simon. „Hierfür engagieren sich unsere israelischen wie palästinensischen Partner vor Ort, die wir mit allen Kräften unterstützen.“

www.eed.de
www.misereor.de

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