Bonn. – „Es klingt paradox, aber Frieden muss erkämpft werden. Nicht mit Gewalt, sondern konstruktiv.“ Darauf hat Hans-Jörg Friedrich, Sprecher des Konsortium Ziviler Friedensdienst (ZFD), aus Anlass des Weltfriedenstages der Vereinten Nationen am 21. September hingewiesen. Der Tag soll daran erinnern, dass Konflikte nicht mit Gewalt ausgetragen werden und in Kriegen enden müssen.
„Lokale Initiativen und die Friedens- und Konfliktforschung haben in den vergangenen Jahren ein effektives Instrumentarium entwickelt. Der ZFD setzt dies nun in die Praxis um“, sagte Friedrich.
Die Mitglieder des Konsortiums Ziviler Friedensdienst und ihre Partnerorganisationen vor Ort zeigen in der Praxis, dass sich Konflikte gewaltfrei austragen lassen. Nicht der Konflikt wird als Problem gesehen. Im Gegenteil, Konflikte sind notwendig als Motor für Veränderung. Problematisch sind die gewaltsamen Formen der Auseinandersetzung, von denen in der Regel die Schwächsten am stärksten betroffen sind.
Zu den klassischen ZFD-Themen gehört der Aufbau von Kooperations- und Dialogstrukturen über Konfliktlinien hinweg oder zumindest das Schaffen von Anlaufstellen und gesicherten Räumen, in denen sich Konfliktparteien begegnen können (z.B. in Südosteuropa oder in Äthiopien). Bei der ZFD-Arbeit kann es aber auch um konfliktsensiblen Journalismus (z.B. in Kenia oder im Dreieck von Kongo, Burundi und Ruanda) gehen oder um den Schutz von Menschenrechtsaktivisten (z.B. in Guatemala oder in Nepal) oder um psychosoziale Reintegration von Opfern (z.B. in Südafrika oder Kambodscha).
Der ZFD unterstützt Menschen und Organisationen in Konfliktregionen, die ihren Einfluss für Frieden und soziale Gerechtigkeit geltend machen. Zur Zeit sind 250 ZFD-Fachkräfte in über 40 Ländern im Einsatz. Sie beraten, trainieren, unterstützen und tragen die Kernbotschaft des Zivilen Friedensdienstes weiter: dass es Methoden und Konzepte der gewaltfreien, also der friedlichen Konfliktbearbeitung gibt.