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Nahrungskrise im Sahel befürchtet

gemeinsam_fuer_afrikaBerlin. –  Das Bündnis „Gemeinsam für Afrika“ warnt vor einer zweiten verheerenden Dürrekatastrophe auf dem afrikanischen Kontinent. Besonders betroffen seien die westafrikanischen Länder der Sahelzone, Mali, Niger und Burkina Faso, wo es im Frühjahr 2012 zu einer gravierenden Knappheit von Nahrungsmitteln kommen werde, teilten die Organisationen des Bündnisses, darunter die Welthungerhilfe, am Dienstag in Berlin mit. In diesen Ländern sei die letzte Regenzeit schlecht ausgefallen und die bisherige Ernte liege weit hinter den normalen Erträgen zurück.

Aktuelle Satellitenbilder zeigen nach Angaben der nichtstaatlichen Organisationen, dass die Flüsse viel zu wenig Wasser führen und dass die ausgetrockneten Gebiete sich auf immer größere Flächen ausbreiten. „Die Anzeichen sind alarmierend. Die Menschen wandern bereits jetzt in die Städte ab ohne die Ernte abzuwarten. Die Viehhirten aus Mauretanien bleiben in Mali und erhöhen den Druck auf das ohnehin knappe Weideland und die wenigen Wasserstellen“, beschreibt Willi Kohlmus, Regionalkoordinator der Welthungerhilfe in Mali, die sich abzeichnende Krise.

„Diese Anzeichen müssen sehr ernst genommen werden. Ein rechtzeitiges Handeln kann die Region vor einer Hungerkatastrophe, wie wir sie gerade in Ostafrika erleben, bewahren“, erklärte die Sprecherin von Gemeinsam für Afrika, Susanne Anger.

Die Situation wird dadurch verschlechtert, dass die Preise für Grundnahrungsmittel steigen und nicht wie üblich nach einer Ernte fallen, so die Welthungerhilfe. In Niger gelte bereits in 85 Prozent der Dörfer in den ländlichen Gebieten die Ernährung als unsicher und in Burkina Faso gebe es in vielen Kommunen schon jetzt Warnungen, dass es im Frühjahr zu massiven Problemen bei der Nahrungsmittelversorgung kommt.

„Es darf nicht sein, dass erst Bilder von unterernährten Kindern, toten Viehherden und überfüllten Flüchtlingslagern, die humanitäre Gemeinschaft zur Hilfe bewegt. Die aktuelle Ernährungskrise am Horn von Afrika macht die Folgen eines zu späten Eingreifenes besonders deutlich. Warnungen, die unsere Hilfsorganisationen bereits 2010 ausgesprochen haben, wurden nicht ernst genug genommen. Ein ähnliches Versäumnis darf jetzt nicht wieder passieren“, mahnte Susanne Anger.

Organisationen von Gemeinsam für Afrika reagierten auf die jüngsten Entwicklungen in der Sahelzone mit der Aufstockung ihrer Programme. Care, beispielsweise, unterstützt 300.000 Menschen mit Bargeldauszahlungen, Schulspeisungen, Nahrung, Tiernahrung und Wasser. Die Welthungerhilfe bemüht sich um Gespräche mit weiteren Hilfsorganisationen und den wichtigsten Gebern, um eine Hungersnot ähnlich wie derzeit in Ostafrika abzuwenden.

www.gemeinsam-fuer-afrika.de
www.welthungerhilfe.de

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