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Frauen in Flüchtlingslagern besser vor Gewalt schützen

wvFriedrichsdorf. – Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen (25. November) fordert das Internationale Kinderhilfswerk World Vision besseren Schutz für Frauen und Mädchen gegen Übergriffe in Flüchtlingslagern. Aktuelle Beispiele von Gewalt gegen Frauen wie im kenianischen Lager Dadaab zeigten, dass schon beim Aufbau solcher Lager an den Schutz der Frauen gedacht werden müsse.

„Es gibt viele Fälle von Vergewaltigungen, von Zwangsheiraten oder auch nicht sexualisierter Gewalt in Dadaab“, berichtete die Ostafrika-Expertin von World Vision, Jamila Adamou. Solche Gewalttaten könnten stattfinden, weil beim Aufbau der Lager die Bedürfnisse der Frauen und Mädchen nicht mit einbezogen würden. „So werden deshalb häufig Latrinen und Waschräume in abgelegenen, dunklen Ecken der Lager errichtet. Abgesehen davon, dass es zu wenig Latrinen gibt, sind diese gerade zu Beginn von Katastrophen selten nach Geschlechtern getrennt. So mussten sich zu Beginn der Dürrekatastrophe und vor Beginn vieler Wasser- und Sanitärprojekte bis zu 96 Menschen eine Latrine teilen. Das begünstigt die Wahrscheinlichkeit von Übergriffen.“

Einfache Maßnahmen können zumindest die Zahl der Übergriffe senken. So stattet World Vision Frauen in Flüchtlingslagern mit Taschenlampen aus. Auch die Bildung von „Sicherheitspatrouillen“, die aus Männern und Frauen bestehen und die für den Umgang mit Gewaltsituationen trainiert werden, sorgt für mehr Sicherheit. Jamila Adamou: „Entscheidend ist aber, dass Wünsche und Anregungen von Frauen bei der Projektplanung und im Aufbau von Lagern berücksichtigt werden. Sie wissen am besten, wo mögliche Gefahrenquellen entstehen können. Um das zu erreichen, müssen aber auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Hilfsorganisationen besser in diesem Bereich ausgebildet und sensibilisiert werden.“

Auch außerhalb der Lager droht den Frauen Gefahr. Oft haben sie schon auf der Flucht vielfältige gewalttätige Übergriffe erfahren. Auf dem Weg hin zu den Lagern oder wenn die Frauen die Lager verlassen, etwa zum Wasser- oder Holzholen, werden sie Opfer von Übergriffen durch umherstreifende Rebellen oder Milizsoldaten.

Um hier für mehr Sicherheit zu sorgen, verweist Jamila Adamou auf den Einsatz einer Frauenfriedenstruppe nach dem Vorbild von Liberia. Dort patrouillierte 2007 die erste Frauenfriedenstruppe in der Geschichte der UNO: Eine UN-Schutztruppe, die ausschließlich aus einer Elite-Einheit aus 125 indischen Soldatinnen bestand und die in den Straßen der Hauptstadt Monrovia für Sicherheit sorgte. Sie unterstützten die bereits in Liberia stationierten 15.000 Soldaten und 1.000 Polizisten. Dieses Beispiel könnte auch beim Schutz von Frauen und Mädchen auf dem Weg zu den Flüchtlingslagern erfolgreich sein, glaubt Jamila Adamou.

www.worldvision.de

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