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90 NGOs fordern eine andere Landwirtschaft

wir_haben_es_satt_100Berlin. – Im Rahmen der Kampagne „Meine Landwirtschaft“ rufen mehr als 90 nichtstaatliche Organisationen dazu auf, am 21. Januar in Berlin für einen Systemwechsel in der Agrarpolitik auf die Straße zu gehen. Unter dem Motto „Wir haben es satt! Bauernhöfe statt Agrarindustrie“ fordern die NGOs eine bäuerlich-nachhaltige Landwirtschaft und ein Ende der Spekulation mit Nahrungsmitteln.

Die Entwicklungs-, Umwelt-, Bauern- und Verbraucher-Organisationen erwarten, das rund 80 Busse zum Beginn der Grünen Woche mit Demonstrantinnen und Demonstranten aus ganz Deutschland nach Berlin rollen. Der letzte Antibiotika-Skandal, zunehmende Hungerkatastrophen wegen nicht eingedämmter Spekulation mit Lebensmitteln und alarmierendes Artensterben aufgrund der zunehmenden Monokulturen auf den Feldern zeigten deutlich die Risiken der industriellen Lebensmittelproduktion für Mensch, Tier und Umwelt auf, so die NGOs. Nur eine bäuerlich-nachhaltige Landwirtschaft sei zukunftsfähig, ein Richtungswechsel der Agrarpolitik deshalb mehr als überfällig.

Die Organisationen sind davon überzeugt, nur ein Systemwechsel in der Landwirtschaft könne Verbraucherschutz gewährleisten und die Herausforderungen des Klimaschutzes, der Hungerbekämpfung und des Artenrückgangs lösen. Die bevorstehende Reform der EU-Agrarpolitik biete einmal mehr die Chance, diesen Systemwechsel einzuleiten. Doch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerin Ilse Aigner machten sich mit ihrer Blockadepolitik zum Handlanger der Agrarindustrie, kritisieren die Organisatoren der Demonstration.

Reinhild Benning vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sagte: „Verbraucherschutzministerin Aigner muss endlich Schluss machen mit der Politik der leeren Versprechungen. Es ist jetzt notwendig, die Risiken der Agrarindustrie an der Wurzel zu packen. Wir brauchen ein klares Reduktionsziel für Antibiotika in der Tierhaltung – wie in den Niederlanden. Wir brauchen bundesweit Transparenz beim Einsatz von Medikamenten, um Missbrauch endlich vorzubeugen – was in Dänemark bereits der Fall ist. Mit ihrem letzten Gesetzentwurf kommt Aigner ihrer Verantwortung nicht nach. Ohne einen Richtungswechsel in der Agrarpolitik werden die Risiken der Massentierhaltung noch zunehmen.“

Martin Morisse vom Bundesverband deutscher Milchviehhalter (BDM) mahnte, öffentliche Gelder müssten für Leistungen an die Gesellschaft gezahlt werden. Sie seien nicht dazu da, der Agrarindustrie die Taschen zu füllen. Die Bundesregierung dürfe nicht weiter jegliche Reform der EU-Agrarpolitik blockieren.

„Ob die Bundesregierung glaubwürdig den Hunger in der Welt verringern will, werden wir daran messen, ob Aigner die angekündigte Proteinstrategie umsetzt und heimische Eiweißfuttermittel mit politischen Mitteln etabliert“, sagte Stig Tanzmann vom Evangelischen Entwicklungsdienst (EED). „Solange für Massentierhaltung hierzulande rund sechs Millionen Tonnen Soja aus Ländern des Südens importiert werden und Dumping-Exporte aus Deutschland nach Afrika gelangen, bedient die Bundesregierung einseitig die Agrarindustrie.“

Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf sagte, es sei „höchste Zeit für einen Paradigmenwechsel, um die wissenschaftlich erarbeiteten Forderungen des Weltagrarberichtes umzusetzen. Für eine bäuerliche Zukunft! Für Bauernhöfe statt Agrarfabriken. Auf nach Berlin!“

www.wir-haben-es-satt.de

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