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Ärzte ohne Grenzen reduziert Hilfe in Mogadischu

aerzte_ohne_grenzenBerlin. – Nach der Ermordung zweier Mitarbeiter in Mogadischu sieht sich die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen gezwungen, alle Aktivitäten im Bezirk Hodan in der somalischen Hauptstadt zu beenden. Unter anderem werden zwei Einrichtungen mit je 120 Betten zur Behandlung von mangelernährten Kindern sowie von Masern- und Cholerapatienten geschlossen. Die Mitarbeiter Philippe Havet und Karel Keiluhu waren am 29. Dezember 2011 in Mogadischu erschossen worden.

Mit der Beendigung der Aktivitäten in Hodan werde die Hilfe von Ärzte ohne Grenzen in der somalischen Hauptstadt um die Hälfte reduziert, teilte die Organisation am Donnerstag in Berlin mit. Bis auf weiteres werde man in anderen Bezirken von Mogadischu sowie an zehn Standorten in anderen Teilen Somalias weiter medizinische Hilfe leisten. Voraussetzung für die Fortsetzung der medizinischen Hilfe in Somalia sei aber, dass medizinisches Personal, Patienten und die Neutralität medizinischer Einrichtungen respektiert werden. Wo dies der Fall ist, will Ärzte ohne Grenzen die Hilfe weiterführen.

„Es fällt uns schwer, die Behandlung von Patienten an einem Ort aufzugeben, an dem unsere medizinischen Teams jeden Tag Leben retten“, erklärte Christopher Stokes, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen in Belgien. „Die brutale Ermordung unserer Kollegen in Hodan macht es uns jedoch unmöglich, unsere Arbeit in diesem Bezirk von Mogadischu fortzuführen.“

Ärzte ohne Grenzen hat nach eigenen Angaben in Hodan medizinische Hilfe für 200.000 Somalier geleistet, die in den vergangenen Monaten in der Hauptstadt Zuflucht gesucht hatten. Seit August 2011 hat die Organisation 11.787 mangelernährte Kinder, 1.232 Patienten mit schweren Durchfallerkrankungen sowie 861 mit Masern behandelt. Die Teams haben zudem 67.228 Kinder gegen Masern geimpft.

Ärzte ohne Grenzen fordert alle beteiligten Konfliktparteien, die Regierung und die somalische Bevölkerung nachdrücklich auf, eine sichere Freilassung von Montserrat Serra und Blanca Thiebaut zu erwirken. Die beiden Mitarbeiterinnen waren am 13. Oktober 2011 im Flüchtlingslager Dadaab in Kenia entführt worden, während sie sich dort im Rahmen eines Nothilfe-Einsatzes um somalische Flüchtlinge kümmerten.

Ärzte ohne Grenzen arbeitet seit 1991 in Somalia und betreibt derzeit 13 Projekte zur medizinischen Nothilfe und zur Behandlung von schwer mangelernährten Kindern. Außerdem unterstützt die Organisation somalische Flüchtlinge in Lagern im kenianischen Dadaab sowie in Dolo Ado in Äthiopien.

www.aerzte-ohne-grenzen.de

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