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Entwicklungsbanken wichtig zur Abfederung der Krise

bmz_100Berlin. – Im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Berlin sind am Dienstag zweitägige Beratungen mit den deutschen Exekutivdirektoren der vier regionalen Entwicklungsbanken (Afrikanische -, Inter-Amerikanische -, Asiatische – und Karibische Entwicklungsbank) und der Weltbank zu Ende gegangen. Im Mittelpunkt standen die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Arbeit der Entwicklungsbanken, innovative Finanzierungsinstrumente sowie die Privatsektorförderung.

„Die aktuelle Krise in der Eurozone wird nicht ohne Auswirkungen auf die Entwicklungs- und Schwellenländer bleiben“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im BMZ, Gudrun Kopp (FDP). „Die Entwicklung der Rohstoffpreise, steigende Kosten der Kreditaufnahme auf den Kapitalmärkten und ein Rückgang der Exporte in die Industrieländer wirken als Wachstumsbremsen. Wir müssen alles tun, um zu verhindern, dass als Folge die Armut in den Entwicklungsländern ansteigt.“

Im Mittelpunkt der Tagung stand nach Angaben des BMZ daher, den Privatsektor gezielt in Entwicklungsfinanzierungen einzubeziehen. Das Gesamtvolumen der Privatsektorförderung aller Entwicklungsbanken wird auf rund 40 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Das entspricht global ca. fünf Prozent des gesamten Finanztransfers an den Privatsektor in Entwicklungsländern.

Die Mitgliedstaaten erhalten über die Regionalen Entwicklungsbanken zinsgünstigere Kredite als bei eigenständiger Finanzierung, da die Entwicklungsbanken alle ein AAA-Rating haben. „Die Hebelwirkung ist am stärksten, wenn die Entwicklungsbanken Garantien oder Ko-Finanzierungen an den Privatsektor vergeben. Diese Instrumente wirken als Katalysator für Privatinvestitionen“, so Kopp.

Während der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/09 hätten sich die Entwicklungsbanken als wirksames Krisenreaktionsinstrument bewährt, so das BMZ. Sie konnten durch Kapitalerhöhungen die Ausleih-Volumina beträchtlich erhöhen. „Die Kapitalerhöhungen wurden mit umfassenden institutionellen Reformen verbunden, wie z.B. einer verbesserten Wirkungsorientierung, Schwerpunktsetzung und Kosteneffizienz. Wir haben damit die Krisenreaktionsfähigkeit der Banken deutlich gestärkt. Die Banken sind grundsätzlich gut aufgestellt, bei einer sich weiter verschlechternden wirtschaftlichen Lage ihr Ausleihvolumen zur Verhinderung von Kreditengpässen und Wachstumseinbußen zu erhöhen“, sagte Kopp. Das sei jedoch kein Dauerrezept: „Eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung ist nur mit einem verstärkten privatwirtschaftlichen Engagement erreichbar. Der Privatsektor ist Wachstumsmotor“, meinte Gudrun Kopp.

Die regionalen Entwicklungsbanken sind nach dem Modell der Weltbank aufgebaut. Anders als bei der Weltbank liegt die Mehrheit der Kapitalanteile jedoch bei den regionalen Mitgliedsstaaten. Deutschland besitzt Dank des finanziellen Engagements über erheblich Mitsprache- und Mitwirkungsmöglichkeiten. Für die Zusammenarbeit der Bundesrepublik mit der Afrikanischen, Inter-Amerikanischen, Asiatischen und der Karibischen Entwicklungsbank ist das BMZ federführend. Die Parlamentarische Staatssekretärin vertritt qua Amt als Gouverneurin und höchste deutsche Vertreterin die Interessen der Bundesrepublik Deutschland.

www.bmz.de

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