Home / Weltordnung / Weltwirtschaft / EED: Die Weltbank neu denken

EED: Die Weltbank neu denken

worldbank_150Bonn. – Zum Ende der Kandidatenkür für den Chefposten der Weltbank hat der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) gefordert, die „Weltbank neu zu denken“. „Es ist irrelevant, ob die Präsidentin oder der Präsident der Weltbank aus den USA, China, Indien oder Brasilien kommt. Für die Armen in aller Welt zählt nur, ob die Weltbank ihre Lebenssituation endlich verbessert. Hier muss sich die Weltbank neu erfinden“, sagte EED-Vorstand Claudia Warning in Bonn. Die Kandidatenkür endet am 22. März.

„Die Weltbank hat als Entwicklungsfinanzierer an Bedeutung verloren“, betonte Warning. Zivilgesellschaftliche Organisationen aus aller Welt erwarteten daher von einer zukünftigen Weltbankpräsidentin oder einem Präsidenten, dass sie oder er das Gewicht, das Wissen und die Verbindungen der Weltbank auf neuen Wegen für die Beendigung der weltweiten Armut einsetze. „Auch die Armen haben Lebensträume und sie erschöpfen sich nicht in der Erhöhung des Bruttoinlandsprodukts“, sagte Warning.

EED-Weltbankexperte Peter Lanzet erklärte: „Das Auseinanderdriften von armen und reichen Bevölkerungsschichten in Industrie- wie Entwicklungsländern stellt die Weltbank vor große Herausforderungen. Die Präsidentin oder der Präsident muss aus unserer Sicht Partei ergreifen für den Schutz und die Entwicklung der Armen.“ Die Mittel der Weltbank müssten einem ungezügelten Finanzkapitalismus und dem Wettlauf um die verbliebenen Ressourcen der Welt Einhalt gebieten. Der „Run“ auf Ressourcen und die Konkurrenz zwischen alten und neuen Führungsmächte führe oft zu Konflikten, die für die Armen oft geringere Aussichten auf ein menschenwürdiges Leben bedeuteten.

Die Chancen für eine Weltbankpräsidentin oder eine neue Ausrichtung seien bislang aber gering, räumt der EED ein. „Aller Voraussicht nach wird US-Präsident Obama mit Hilfe der Europäer seine Kandidaten Larry Summers oder Jeffrey Sachs durchsetzen, die für Kontinuität stehen. China und Indien haben keinen gemeinsamen Kandidaten und Hillary Clinton oder Susan Rice, gegenwärtig US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, haben kein Interesse an dem Posten angemeldet“, sagte Lanzet.



Die Kandidatenfrist für den Chefposten bei der Weltbank endet am 22. März. Mitte April will die Weltbank ihren neuen Chef oder Chefin präsentieren. Der amtierende Präsident Robert Zoellick legt sein Amt am 30. Juni nieder.


Nachtrag: US-Präsident Barack Obama schlug indes den Gesundheitsexperten Jim Yong Kim für das Amt des Weltbank-Chefs vor. Die Entwicklungsländer wollen Agenturberichten zufolge die nigerianische Finanzministerin Ngozi Okonjo-Iweala und den ehemaligen Finanzminister Kolumbiens, José Antonio Ocampo, ins Rennen schicken.

www.worldbank.org
www.eed.de

Login

Neue Jobs bei epojobs.eu

Events

Anstehende Events

Tags

Afrika Armut Bildung BMZ Brasilien CO2 Coronavirus Deutschland Entwicklungsfinanzierung Entwicklungshilfe Entwicklungspolitik Entwicklungszusammenarbeit Ernährung Europäische Union EZ Fairer Handel Flüchtlinge Gesundheit Humanitäre Hilfe Hunger Jemen Katastrophen Kinder Klimagipfel Klimakrise Klimaschutz Kolumbien Konflikte Kriege und Konflikte Landwirtschaft Medien Menschenrechte Migration Nachhaltigkeit News Nothilfe Oxfam Pressefreiheit Sudan Syrien Umwelt UNO USA Wahlen Weltwirtschaft

Newsletter abonnieren!

Subscription Form