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Palmöl-Boom gefährdet Regenwald in Kamerun

www_iconBerlin. – In Kamerun droht nach einem Bericht des WWF ein Palmöl-Boom, der die Regenwälder massiv gefährdet. Die US-amerikanische Unternehmensgruppe Herakles Capital wolle über ihre Tochterfirma Sustainable Oil Cameroon in großem Stil Regenwälder roden, um neue Plantagen anzulegen. Fast 80.000 Hektar Wald könnten so den Kettensägen zum Opfer fallen.

Der WWF kritisierte, dass der Kahlschlag unter dem Deckmantel des RSPO (Roundtable for Sustainable Palmoil) vorangetrieben werden solle. Der WWF ist selbst Mitglied im RSPO und hat nach eigenen Angaben offiziell Beschwerde eingelegt, was zum Ausschluss des Unternehmens führen kann. „Das betroffene Gebiet gehört zu den ökologisch wertvollsten Gebieten der Erde. Hier leben bedrohte Tiere wie Schimpansen, Waldelefanten, Preuss-Wildkatzen und Stummelaffen. Die Wälder müssen unbedingt erhalten werden“, betonte Johannes Kirchgatter, Afrikareferent beim WWF Deutschland. Er fürchtet einen Präzedenzfall und will die Rodungen stoppen.

Das Vorgehen des Unternehmens sei inakzeptabel, sagte Kirchgatter. Die lokalen Gemeinden seien weder mit den erforderlichen Informationen versorgt worden, noch sei ihre Zustimmung für das Projekt eingeholt worden. Dem WWF lägen 20 offizielle Beschwerdebriefe von Dörfern, Abgeordneten und Bürgermeistern der Region vor, die sich gegen die Errichtung der Plantage aussprechen. Die Menschen in der Region seien existentiell auf die Ressourcen dieser Wälder angewiesen und überwiegend gegen die Palmöl-Konzession. Einige Gemeinden hätten Klage gegen die Unternehmen eingereicht.

Herkales versucht nach Angaben des WWF indessen Fakten zu schaffen. Schon 2011 seien 28 Hektar für eine Baumschule mit Palmsetzlingen gefällt worden. Ein Teil dieser Fläche liege sogar inmitten der kleinen, von Herakles selbst identifizierten HCV („High Conservation Value“)-Fläche und damit inmitten eines Gebietes, das nicht gerodet werdend darf.

Die beteiligten Unternehmen betonten laut WWF zwar, dass die Plantage nachhaltig entwickelt werden solle, zugleich ignorierten sie aber die Vorgaben des RSPO. Der WWF hat mit Hilfe von Satellitenaufnahmen mindestens die Hälfte der Konzession als weitestgehend intakten Wald identifiziert, der als wichtige ökologische Pufferzone und Korridor für die umgebenden Schutzgebiete sowie als Lebensgrundlage für die lokale Bevölkerung diene.

Die Umweltorganisation kündigte an, sie werde sich mit den Gemeinden vor Ort und anderen Organisationen gegen die Errichtung der Plantage in diesem artenreichen Wald engagieren. Auch solle nach alternativen, umweltverträglicheren Nutzungen für dieses wertvolle Gebiet gesucht werden.

www.wwf.de

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