Berlin. – Father John Webootsa kämpft seit Jahren unermüdlich gegen Armut und Vertreibung in einem der größten Armenviertel Kenias. Dafür wurde der Comboni-Priester und langjährige Misereor-Partner jetzt in Nairobi mit dem deutsch-französischen Menschenrechtspreis ausgezeichnet, der dieses Jahr erstmals verliehen wurde. Das katholische Hilfswerk Misereor gratulierte dem Leiter der St. John’s- Gemeinde in Nairobis Armenviertel Korogocho.
„Father John lebt unter den Ärmsten der Armen und steht uneingeschränkt an ihrer Seite. Wir freuen uns sehr, dass diese wichtige Arbeit gewürdigt wird“, sagte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel.
150.000 Menschen leben Misereor zufolge in Nairobis drittgrößtem Armenviertel am Rande der riesigen Müllhalde Dandora – der einzigen Müllkippe der Viermillionenstadt. Gewalt und die Angst vor Vertreibungen seien allgegenwärtig. „Father John setzt sich furchtlos und selbstlos für die Rechte der Slumbewohner ein und zeigt ihnen Alternativen zum Leben in absoluter Armut und Gewalt“, so die Begründung der Jury des Menschenrechtspreises der deutschen und der französischen Botschaft.
Die St. John’s-Gemeinde unterstützt die Bewohner von Korogocho mit verschiedenen sozialen Projekten. So gründete die katholische Gemeinde unter anderem einen Recycling-Hof, der fairere Preise zahlt und den Müllmännern und -frauen wenigstens grundlegende Arbeiterrechte zusichert.
Bereits 2002 gründete Father John das KUTOKA-Netzwerk in Nairobi. KUTOKA besteht aus katholischen Kirchengemeinden und Laiengruppen mit rund 700 Mitgliedern, die sich für die Rechte der Menschen in den Armenvierteln Nairobis einsetzen. „Als Priester ist es meine Aufgabe, den Leuten Hoffnung, Selbstvertrauen und ein Bewusstsein ihres Wertes als Geschöpf Gottes zu geben“, so Father John. „Es ist sehr hart hier und gefährlich. Ich wurde schon mehrmals überfallen und ausgeraubt. Aber hier ist mein Platz!“