Home / Weltordnung / Weltwirtschaft / Studie über Wertschöpfung bei Schokolade

Studie über Wertschöpfung bei Schokolade

kakao-studie_suedwindSiegburg. – In einer am Montag veröffentlichten Studie hat das SÜDWIND Institut die Wertschöpfungskette von Schokolade analysiert. Viele Kakaobauern leben unter der Armutsgrenze und Kinderarbeit ist weit verbreitet. Zugleich bildet der Preis für Kakao nur einen kleinen Teil der Kosten für die Produktion von Schokolade. Daher fordert SÜDWIND die deutschen Kakao- und Schokoladen-Produzenten auf, mehr in transparente Beschaffungsketten zu investieren und sicherzustellen, dass der Rohkakaopreis den Bauern ein menschenwürdiges Leben ermöglicht.

In den vergangenen Jahrzehnten, so SÜDWIND, ist der reale Preis von Kakao gesunken. Im gleichen Zeitraum ist in Deutschland gemessen an der Kaufkraft Schokolade immer billiger geworden und die konsumierte Menge stieg massiv an. „Getrübt wird die Freude über die preiswerte Schokolade durch Berichte über schlechte Lebensbedingungen der Menschen, die Kakao anbauen. Vor allem in den westafrikanischen Kakaoanbaugebieten ist die Lebenssituation des größten Teils der Kakaoanbauer sehr schlecht. Von dort stammen mehr als 90 % des in Deutschland konsumierten Kakaos“, erklärte Friedel Hütz-Adams, Kakaoexperte des SÜDWIND Instituts.

Um herauszufinden, wer im Kakaosektor Verantwortung für Missstände übernehmen muss, wird in der Studie die Wertschöpfungskette der Schokolade erläutert. Die Analyse zeigt, dass in den verschiedenen Produktionsstufen der Schokolade unterschiedliche Instanzen den Markt dominieren. Beim Anbau sind dies rund 5,5 Millionen nicht organisierte Kleinbauern, in den weiteren Verarbeitungsstufen jeweils eine Hand voll multinationaler Unternehmen.

„Die Analyse belegt, dass eine Verbesserung der Situation in den Kakaogebieten nur zu sehr geringen Preiserhöhungen in der Produktionskette führen würde. Eine durchschnittliche Tafel Vollmilchschokolade enthält lediglich Kakao im Wert von rund sechs Cent und bei den derzeitigen Zertifizierungsansätzen liegt der Aufpreis für Schokolade aus nachhaltiger Produktion derzeit bei rund einem Cent pro Tafel“, so Hütz-Adams weiter.

Letztendlich werden alle Beteiligten der Wertschöpfungskette und die Regierungen der Anbauländer zusammenarbeiten müssen, um die Situation der Bauern zu verbessern. Hütz-Adams sieht die deutsche Branche in der Pflicht: „Aufgrund ihrer Machtpositionen kommt den Unternehmen in den Verbraucherländern eine große Verantwortung zu. Dies gilt insbesondere für die in Deutschland operierenden Anbieter, die den weltweit zweitgrößten Schokoladenmarkt versorgen und zudem große Mengen ihrer Erzeugnisse exportieren.“

Die Studie steht auf www.suedwind-institut.de zum Download bereit oder kann bei SÜDWIND zum Preis von 5 Euro bestellt werden: info@suedwind-institut.de

Foto: © SÜDWIND

Login

Neue Jobs bei epojobs.eu

Events

Anstehende Events

Tags

Afrika Armut Bildung BMZ Brasilien CO2 Coronavirus Deutschland Entwicklungsfinanzierung Entwicklungshilfe Entwicklungspolitik Entwicklungszusammenarbeit Ernährung Europäische Union EZ Fairer Handel Flüchtlinge Gesundheit Humanitäre Hilfe Hunger Jemen Katastrophen Kinder Klimagipfel Klimakrise Klimaschutz Kolumbien Konflikte Kriege und Konflikte Landwirtschaft Medien Menschenrechte Migration Nachhaltigkeit News Nothilfe Oxfam Pressefreiheit Sudan Syrien Umwelt UNO USA Wahlen Weltwirtschaft

Newsletter abonnieren!

Subscription Form