Berlin. – Ein breites Bündnis von nichtstaatlichen Organisationen ruft für den 9. Juni zum dritten Berliner Gulu Walk auf. Mit der Aktion soll auf den weltweit immer noch massiven Einsatz von Kindersoldaten hingewiesen werden. Das Bündnis fordert wirksame Maßnahmen zur Verhinderung dieser Form des Missbrauchs von Kindern. Weltweit beteiligen sich Menschen in mehr als 100 Städten an der Aktion.
Der 3. Berliner Gulu Walk beginnt am 9. Juni um 11 Uhr am Brandenburger Tor. Er endet gegen 13 Uhr am Alexanderplatz mit einer Abschlusskundgebung beim Kenako Afrika-Festival.
Gulu ist eine Stadt im Norden Ugandas, in der es besonders viele ehemalige Kindersoldaten gibt. Sie führen ein Schattendasein als Straßenkinder und bleiben ausgegrenzt. Deshalb gingen sie im Jahr 2005 erstmals auf die Straße, um auf sich und ihre schlimme Lage aufmerksam zu machen. Unterstützer weltweit machten sich ihr Anliegen zu Eigen. Mittlerweile gehen in mehr als 100 Städten u.a. in den USA, Japan, Frankreich, Deutschland und Kanada Tausende auf die Straße. Zum dritten Mal findet die Aktion auch in Berlin statt.
Ein breites Bündnis von Berliner Entwicklungs-, Menschenrechts- und Friedensgruppen fordert von der internationalen Gemeinschaft wirksame Maßnahmen zur Verhinderung des Mißbrauchs von Kindern in bewaffneten Konflikten. Ehemalige Kindersoldaten brauchen einen Rechtsanspruch auf Asyl, so die NGOs. Den betroffenen Kindern müssten Chancen geboten werden, wieder in das gesellschaftliche Leben zurückkehren zu können.
Weltweit werden laut dem aktuellsten Child Soldier Global Report immer noch mehrere zehntausend Kinder in 19 Ländern in Regierungs- und Rebellen-Armeen eingesetzt und damit ihrer Kindheit beraubt. Diejenigen, die nach Hause zurückkehren können, brauchen Bildung und sie müssen bei der Aufarbeitung ihrer traumatisierenden Erfahrungen unterstützt werden.
Zum Gulu Walk rufen auf: africa rise, Amnesty International, Berlin gegen Krieg, En-Paz, Humanistische Lebenskunde, Humanistishce rVerband Deutshcland, Internationaler Versöhnungsbund/deutsche Sektion, Lo Nam, pimp my africa, Pro Afrika, Terre des Hommes, Uganda Community Berlin, Welt ohne Kriege, Weltfriedensdienst e.V., Zentrum für politische Schönheit