Home / Weltordnung / Vereinte Nationen / CARE: Kaum Fortschritte bei Nachhaltigkeit

CARE: Kaum Fortschritte bei Nachhaltigkeit

careBonn. – Im Vorfeld der Konferenz der Vereinten Nationen für Nachhaltige Entwicklung (Rio+20) in Rio de Janeiro hat die Hilfsorganisation CARE gefordert, ein „Weiter so im Schneckentempo“ dürfe es nicht geben. Vor allem bei der Geschlechter-Gerechtigkeit, der Bekämpfung des Klimawandels und der  Nahrungssicherheit sei seit dem ersten „Erdgipfel“ 1992 zu wenig politischer Wille gezeigt worden.

„In den letzten 20 Jahren hat die Welt kaum nennenswerte Fortschritte in Richtung Nachhaltigkeit gemacht“, sagte Karin Kortmann, stellvertretende Generalsekretärin von CARE Deutschland-Luxemburg. „Was 1991 diskutiert wurde, ist heute noch um einiges dringlicher: Bis 2030 benötigt der Planet mindestens 50 Prozent mehr Nahrung, 45 Prozent mehr Energie und 30 Prozent mehr Wasser, um mit dem Bevölkerungswachstum Schritt zu halten.“

Aber das derzeitige Wachstumsmodell zerstöre die Umwelt, mache Entwicklungsfortschritte rückgängig und grenze besonders Frauen weiterhin systematisch von Wohlstand und Sicherheit aus, so Kortmann. „Ein ‚Weiter so im Schneckentempo‘ darf es nicht geben. Wir können uns nicht noch einmal 20 Jahre Unentschlossenheit leisten, wenn wir unseren Planeten lebensfähig erhalten und gerechter gestalten wollen.“

In einem neuen Bericht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, weist CARE darauf hin, dass Klimawandel und Armut nicht weiterhin als Nebenprodukte unseres Wirtschaftssystems angesehen werden dürfen, sondern zentrale Politikfelder sind, denen weltweit Priorität eingeräumt werden muss: Der Bericht „Ein Planet – eine Zukunft: Gerechtigkeit und Widerstandskraft für nachhaltige Entwicklung“ zeigt Zusammenhänge auf und gibt Handlungsempfehlungen:

Geschlechtergerechtigkeit: Frauen und Mädchen in Entwicklungsländern tragen die Hauptlast etwa dafür, ihren Familien Nahrung und Wasser zu beschaffen. Gleichzeitig haben sie in vielen Ländern keine Landrechte und kaum politische Beteiligungsmöglichkeiten. CARE fordert deshalb, dass Frauen als zentrale Wegbereiterinnen für nachhaltige Entwicklung anerkannt und in politische Entscheidungen miteinbezogen werden. Derzeit seien beispielsweise nur 20 Prozent der Parlamentssitze weltweit mit Frauen besetzt, dabei unterzeichneten diejenigen Länder, die mehr weibliche Abgeordnete haben, bewiesenermaßen auch mehr internationale Verträge zum Umweltschutz.

Klimawandel: Gegenwärtige Anstrengungen zur Reduzierung von Emissionen werden nicht ausreichen, um die globale Erwärmung unterhalb des kritischen Wertes von 2° Celsius zu halten. Industrieländer müssen deshalb ihre Anstrengungen für klimaneutrale Entwicklung verstärken und gleichzeitig ärmere Weltregionen unterstützen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Eine „Green Economy“, die auf dem Gipfel in Rio im Zentrum der Verhandlungen steht, muss CARE zufolge Antworten darauf geben, wie wirtschaftliche und industrielle Entwicklung ohne eine Zunahme an Emissionen und anderen Umweltschäden gelingen kann.

Nahrungssicherheit: Auswirkungen des Klimawandels, Bevölkerungswachstum und Preisschwankungen für Rohstoffe sind einige der Ursachen dafür, dass Nahrungsmittel für Millionen Menschen weltweit kaum erschwinglich sind. Deshalb, so CARE, müssen Kleinbauern und Frauen in der Landwirtschaft stärker gefördert werden. Aktuell seien nur 2,2 Prozent der globalen Entwicklungsgelder für kleinbäuerliche Agrarförderung bestimmt. Die Rechte der Kleinbauern und ihr Wissen um umweltgerechte Anbaumethoden müssten gestärkt werden, um Ernährungssicherheit zu erreichen.

www.care.de

Login

Neue Jobs bei epojobs.eu

Events

Anstehende Events

Tags

Afrika Armut Bildung BMZ Brasilien CO2 Coronavirus Deutschland Entwicklungsfinanzierung Entwicklungshilfe Entwicklungspolitik Entwicklungszusammenarbeit Ernährung Europäische Union EZ Fairer Handel Flüchtlinge Gesundheit Humanitäre Hilfe Hunger Jemen Katastrophen Kinder Klimagipfel Klimakrise Klimaschutz Kolumbien Konflikte Kriege und Konflikte Landwirtschaft Medien Menschenrechte Migration Nachhaltigkeit News Nothilfe Oxfam Pressefreiheit Sudan Syrien Umwelt UNO USA Wahlen Weltwirtschaft

Newsletter abonnieren!

Subscription Form