Hannover. – Beim Gipfeltreffen zum Thema Familienplanung in London haben die Teilnehmer 4,6 Milliarden US-Dollar zusätzlich für Aufklärung, Verhütung, Personal und Gesundheitssysteme zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld sollen bis zum Jahr 2020 weitere 120 Millionen Frauen in den ärmsten Ländern der Welt Zugang zu Familienplanung bekommen, berichtete die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung am Donnerstag in Hannover.
„Frauen müssen weltweit frei darüber entscheiden können, ob, wann und wie viele Kinder sie bekommen“, sagte die Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung, Renate Bähr, die als Vertreterin der Zivilgesellschaft an dem Gipfel teilnahm. „Damit Frauen dieses millionenfach verwehrte fundamentale Menschenrecht verwirklichen können, brauchen sie dringend einen besseren Zugang zu Aufklärung und Verhütung.“
Der Familienplanungsgipfel in London sei ein bedeutender Erfolg für die Rechte von Frauen gewesen, sagte Bähr. Vertreter von Regierungen aus aller Welt, von internationalen Organisationen, der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft hätten mit ihren finanziellen und politischen Zusagen Familienplanung zurück auf die globale Agenda gebracht.
„Besonders begrüße ich das Engagement der Bundesregierung“, betonte Renate Bähr. „Sie hat sich verpflichtet, ihre Mittel für Familienplanung und Müttergesundheit auf 400 Millionen Euro für die Jahre 2012 bis 2015 zu erhöhen. Die Stiftung Weltbevölkerung wird die Bundesregierung bei der Einhaltung dieser Verpflichtung genau beobachten und sie bei der Umsetzung beraten. Ich hoffe sehr, dass Deutschland sich auch langfristig in diesem Bereich engagiert, denn Familienplanung ist der Schlüssel für nachhaltige Entwicklung.“
Beim internationalen Familienplanungsgipfel in London kamen Vertreter von Regierungen, Gebern, der Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft zusammen, um nach Lösungen zu suchen, wie 120 Millionen weitere Frauen Zugang zu Aufklärung und Verhütung erhalten können – zusätzlich zu den 260 Millionen Frauen, die bereits heute in den ärmsten Ländern verhüten. Veranstaltet wurde der Gipfel von der britischen Regierung und der Bill & Melinda Gates Stiftung.