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Landraub bedroht Millionen Ureinwohner

gfbvGöttingen. – Der Landraub bedroht weltweit die Existenz von Millionen Ureinwohnern. Darauf hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) anlässlich des internationalen Tages der indigenen Völker (9. August) mit einem neuen Menschenrechts-Report aufmerksam gemacht. Besonders dramatisch ist dem Bericht zufolge die Lage indigenen Bevölkerung in den südostasiatischen Staaten Indonesien, Malaysia, Philippinen und Kambodscha.

„Die große Nachfrage von Investoren nach fruchtbarem Ackerland hat dazu geführt, dass indigene Völker in den vergangenen zehn Jahren viele Millionen Hektar Land verloren haben“, beklagt die GfbV. „Vor allem der Palmöl-Boom hat tödliche Folgen für indigene Völker, weil er systematisch den Landraub schürt und die wirtschaftliche und kulturelle Existenz von Ureinwohner-Gemeinschaften zerstört.“ Weltweit gibt es nach Schätzungen der Menschenrechtsorganisation rund 6.500 indigene Gemeinschaften mehr als 370 Millionen Angehörigen.

Anhand von zwölf Beispielen aus Asien, Afrika und Süd- sowie Mittelamerika dokumentiert die GfbV, wie nationale und internationale Agrar-Unternehmen sowie Investmentfonds oft ohne Wissen der Indigenen langfristig Agrarflächen pachten, die seit Generationen von den Ureinwohnern genutzt werden. „Behörden und Institutionen leisten bereitwillig Hilfe bei diesem staatlich sanktionierten Landraub, in dem sie Gebiete der Ureinwohner für „herrenlos“ und „ungenutzt“ erklären.“ Dabei werde auch nicht davor zurückgeschreckt, Ureinwohner einzuschüchtern und zu bedrohen.

Besonders dramatisch ist die Lage der GfbV zufolge in den südostasiatischen Staaten Indonesien, Malaysia, Philippinen und Kambodscha. So seien auf der südphilippinischen Insel Mindanao rund 4,5 Millionen Lumad-Ureinwohner von Landraub betroffen. In Indonesien litten viele der 40 Millionen Ureinwohner unter den Folgen des Ausbaus der Ölpalm-Plantagen. Bis zum Jahr 2020 sollen dort auf sieben Millionen Hektar Land neue Ölpalm-Plantagen entstehen. Dayak-Ureinwohner auf der Insel Borneo und Papua-Ureinwohner auf der Insel Neuguinea protestieren gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage. Allein 2011 gab es in Indonesien 2.791 Landrechtskonflikte.

Nicht viel besser ist nach GfbV-Angaben die Lage im Nachbarland Malaysia, wo 150.000 Orang-Asli-Ureinwohner und drei Millionen Dayak um ihr Überleben fürchten. Sie gehen wegen des Landraubs vor Gericht. Vor Malaysias Gerichten sind mehr als 200 Landrechtsverfahren anhängig. Aber auch in Russland (Sibirien), Burma, Äthiopien, Sudan, Südsudan, Guatemala, Kolumbien und Argentinien führt Landraub dazu, dass indigene Völker um ihr Überleben fürchten müssen.

www.gfbv.de

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