
Der Impfgipfel in Abu Dhabi wird von Sheikh Mohammed bin Zayed bin Sultan Al Nahyan, dem Kronprinzen von Abu Dhabi, und der Bill & Melinda Gates Stiftung ausgerichtet. Er befasst sich nach Angaben des BMZ mit zwei Schwerpunkten. Einerseits soll die entscheidende Rolle von Impfstoffen und Impfsystemen für Kindergesundheit hervorgehoben werden, andererseits soll für eine noch breitere Unterstützung zur Ausrottung von Polio geworben werden.
„Zu viele Kinder sterben an vermeidbaren lebensbedrohlichen Krankheiten“, sagte Hans-Jürgen Beerfeltz. „Polio ist das beste Beispiel, dass wir das ändern können: Durch unsere gemeinsamen Anstrengungen können wir Polio ausrotten und damit eine Geißel der Menschheit endgültig besiegen. Die Geschichte gibt uns dazu jetzt die Chance. Wir müssen sie nutzen.“
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht an der Spitze der Initiative, Polio bis Ende 2018 weltweit auszurotten. Bereits 2009 bis 2012 hatte Deutschland 100 Millionen Euro für die Polioausrottung zur Verfügung gestellt. Als erster Geber aus dem Kreis der G8-Staaten, so das BMZ, habe Deutschland jetzt weitere Beiträge für den strategischen Plan zur Polioausrottung zugesagt. Zwischen 2013 und 2017 sollen nochmals 100 Millionen Euro im Rahmen der „Global Polio Eradication Initiative“ (GPEI) investiert werden. Dieses Engagement wird unterstützt durch Mittel in derselben Höhe, die die Bill & Melinda Gates Foundation in Ergänzung zum deutschen Engagement bereitstellt.
Hans-Jürgen Beerfeltz: „Dass der Gipfel in Abu Dhabi stattfindet, ist kein Zufall. Geber aus dem mittleren Osten und islamischen Ländern spielen eine ganz entscheidende Rolle beim Kampf für bessere Impfsysteme.“
International setzt sich die GAVI Alliance sehr erfolgreich für einen weltweit besseren Zugang zu Impfungen gegen vermeidbare lebensbedrohliche Krankheiten ein. Sie wurde 2000 als „Global Alliance for Vaccines and Immunization“ (GAVI) gegründet, nachdem in den 1990er-Jahren die Impfraten in den ärmsten Ländern der Welt stagnierten oder sogar rückläufig waren. GAVI trägt laut BMZ mittlerweile entscheidend zur Erreichung des vierten Millenniums-Entwicklungsziels – Senkung der Kindersterblichkeit – bei. Deutschland hat in den letzten beiden Jahren GAVI mit insgesamt 50 Millionen Euro unterstützt. Für 2013 sind weitere 30 Millionen Euro eingeplant.
„Der deutsche Beitrag zur GAVI Alliance stellt einen wichtigen Bestandteil unseres Engagements für die Verbesserung der Kindergesundheit dar“, sagte Beerfeltz. „Angesichts unserer guten Zusammenarbeit, planen wir unsere Unterstützung auch in den nächsten Jahren fortzusetzen.“
„Ich begrüße diese Zusage der Bundesregierung, die weltweiten Bemühungen zur Ausrottung von Polio zu unterstützen“, erklärte Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. „Polio ist eine hoch ansteckende Krankheit, die bereits zu 99 Prozent ausgerottet wurde. Wenn Polio nicht bald vollständig gestoppt wird, kann sich die dramatische Krankheit auch in solche Länder ausbreiten, die zuvor poliofrei waren. Deshalb ist rasches Handeln so wichtig. Die Bundesregierung geht mit ihrer Finanzierungzusage mit einem guten Beispiel voran. Ich hoffe, dass auch andere Länder dem Vorbild Deutschlands folgen.“
Bähr forderte, die Bundesregierung sollte eine solche zusätzliche finanzielle Verpflichtung auch für die GAVI Alliance leisten, die lebensnotwendige Impfstoffe verbreitet und erheblich zur Senkung der Kindersterblichkeit beiträgt. „Deutschland wird die GAVI Alliance in diesem Jahr zwar mit voraussichtlich 30 Millionen Euro unterstützen, doch für eine planbare und verlässliche Arbeit braucht die Impf-Allianz dringend eine finanzielle Zusage über mehrere Jahre“, betonte Bähr.




