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UNO: Jemen braucht mehr Hilfe von außen





jemen lageSana’a. – UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos und die Exekutivdirektorin des UN World Food Programme (WFP), Ertharin Cousin, haben am Donnerstag zum Abschluss einer viertätigen Reise an den Jemen appelliert, mehr humanitäre Hilfe von außen zuzulassen. Besonders die Golf-Staaten könnten Unterstützung bieten, erklärten die beiden UN-Direktorinnen.

Amos und Cousin hoben die positiven politischen Entwicklungen hervor, die durch die politische Führung und den Golfkooperationsrat gefördert worden seien. Gleichzeitig betonten sie, dass die humanitäre Lage im Jemen weiterhin sehr kritisch sei.
 
„Jemen ist von chronischer Armut und Unterentwicklung geschwächt. Millionen Jemeniten stehen vor dem Abgrund ihrer Existenz“, sagte UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos. „Die Menschen brauchen Nahrungsmittel, Wasser, Bildung und medizinische Versorgung. Gleichzeitig wollen sie eine sichere Zukunft. Wir brauchen dringend weitere Mittel, um zu helfen.“
 
Mehr als zehn Millionen Menschen – die Hälfte der Bevölkerung – leiden nach Angaben der UNO bereits Hunger oder sind von Hunger bedroht. Die Rate der mangelernährten Kinder gehört zu den weltweit höchsten und beinah die Hälfte der jemenitischen Kinder unter fünf Jahren, ungefähr zwei Millionen, erreichen auf Grund von Mangelernährung nicht ihre normale Körpergröße. Das WFP muss in diesem Jahr knapp fünf Millionen Menschen in 16 Bezirken des Landes mit Ernährungshilfe unterstützen.
 
„WFP hilft beinah 5 Millionen Jemeniten, um den generationsübergreifenden Teufelskreis des Hungers zu durchbrechen“, sagte WFP-Chefin Ertharin Cousin. „Wir werden die unerlässliche Ernährungshilfe fortsetzen, die Ernährung verbessern und gleichzeitig helfen, die Widerstandsfähigkeit der Gemeinden auszubauen. Wir arbeiten daran, dass Familien in der Lage sind, sich durch ‚Food for Work‘, ‚Food for Training‘ und weitere einkommensorientierte Programme langfristig selbst zu ernähren. Wir zählen auf die Unterstützung unserer Spender und die starke Partnerschaft mit der jemenitischen Regierung, um den Menschen zu helfen, sich selbst aus dem Hungerkreislauf zu befreien.“
 
Am 12. September reisten Amos und Cousin nach Hudeidah, wo sie aus erster Hand erlebten, welche Anstrengungen Helfer unternehmen, um Mangelernährung und Ernährungsunsicherheit zu bekämpfen. Sie besuchten von WFP und UNICEF unterstützte Ernährungs- und Gesundheitskliniken, eine Verteilungsstation von WFP und erlebten, wie WFP-Nahrungsmittellieferungen im Hafen von Hudeidah entladen wurden. Außerdem besuchten sie das Flüchtlingscamp Al Mazraq in Harad, sowie gestrandete Migranten vom Horn von Afrika, denen die Internationale Organisation für Migration hilft.
 
Der Jemen leidet unter mehreren humanitären Krisen gleichzeitig. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung von 24 Millionen Menschen ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. Viele haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und funktionierenden Sanitäranlagen. Eine Million Kinder, so die UN-Organisationen, leiden unter akuter Mangelernährung. In Abyan im Süden können viele Heimkehrende aufgrund von Landminen ihre Felder nicht bestellen. Im Norden gibt es noch immer etwa 300.000 vertriebene Jemeniten. Landesweit suchen außerdem 238.000 Migranten und Rückkehrer aus Saudi Arabien Unterkunft. Nach wie vor werden Kinder durch bewaffnete Gruppen rekrutiert. Mädchen und Frauen laufen Gefahr Opfer, sexueller Gewalt zu werden.
 
Vor diesem Hintergrund zeigte sich das Welternährungsprogramm „dankbar für die großzügige Unterstützung der deutschen Bundesregierung, die WFP allein in den vergangenen zwei Jahren Mittel für seine Ernährungshilfe in Höhe von über 23 Millionen Euro bereitgestellt“ habe.
 
www.wfp.org/de


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