Klimakrise

Gr?nland. Foto: AWIBremerhaven (epo). - Schon im Jahr 2050 könnte das Grönlandeis rapide zu schmelzen beginnen, falls der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen nicht verringert wird. In einem heute im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlichten Beitrag zeigen Wissenschaftler anhand von Modellrechnungen, dass ein theoretischer Anstieg der globalen Temperatur von drei Grad Celsius ausreichen würde, das Grönlandeis rapide abschmelzen zu lassen. "Bleibt es bei dem derzeitigen Ausstoß von Treibhausgasen in unsere Atmosphäre, könnte bereits im Jahre 2050 dieser Prozess unwiderruflich in Gang gesetzt werden", erklärte Philippe Huybrechts, einer der Autoren des Artikels und Glaziologe am Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven.

UBA KlimaschutzkonzeptDessau (epo). - Das Umweltbundesamt (UBA) hat eine weltweite Halbierung der Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2050 gefordert. Anlässlich der Veröffentlichung der Klimaschutz-Konzeption "Die Zukunft in unseren Händen - 21 Thesen für eine Klimaschutzpolitik des 21. Jahrhunderts" des Amtes warnte UBA-Präsident Andreas Troge, von 1900 bis heute seien die durchschnittlichen Temperaturen weltweit bereits um 0,7 Grad Celsius gestiegen. Credo des Amtes sei es aber, dass eine gefährliche Störung des komplexen Klimasystems noch verhindert werden könne.

Freiburg (epo). - Wenn am 16. Februar 2005 das Kyoto-Protokoll zur Klimarahmenkonvention in Kraft tritt, ist nach Einschätzung des Öko-Instituts ein wichtiger, wenn auch nur erster Schritt für die globale Klimaschutzpolitik gemacht. "Es gibt keinen Grund zu jubeln. Um das Klima wirklich zu schützen, muss noch viel geschehen", sagte der Energie-Experte am Öko- Institut, Felix Christian Matthes.

WWFGleneagles/Frankfurt (epo). - Die Umweltorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) hat den vom G8 Gipfel erzielten Kompromiss zum Klimaschutz als verpasste Chance bezeichnet. Die von der deutschen Bundesregierung vollmundig verkündeten "Fortschritte" seien ein "Etikettenschwindel". Bei der Bush-Administration sei keinerlei Bewegung erkennbar.

WWFBerlin (epo). - Das Inkrafttreten des Kyoto Protokolls am 16. Februar markiert nach Einschätzung der Umweltstiftung WWF einen ersten wichtigen Schritt aus dem Treibhaus. "Das Kyoto Protokoll ist ein großer Erfolg, doch dürfen wir uns darauf nicht ausruhen", erklärte Regine Günther, Leiterin des Klimareferats beim WWF Deutschland.

Foto: epo ArchivMainz/London (epo). - Eine bessere Luftqualität könnte nach den Erkenntnissen eines internationalen Forscherteams den Klimawandel auf der Erde beschleunigen. Das Weltklima könnte sich schneller und heftiger erwärmen als bisher angenommen, heisst es in einer in der britischen Wissenschaftszeitschrift "Nature" (30. Juni 2005) veröffentlichten Studie. Die Forscher gehen von einem möglichen Temperaturanstieg von mindestens sechs Grad Celsius aus. Die im Kyoto-Protokoll vereinbarten Reduzierungen der Treibhausgas-Emissionen blieben damit ohne durchschlagende Wirkung.

Buenos Aires (epo). - Der UN-Klimagipfel in Buenos Aires ist nach der Auffassung der Nord-Süd-Initiative Germanwatch "nur knapp dem völligen Kollaps durch das von den USA und Saudi Arabien orchestrierte Störfeuer entgangen". Die beiden Staaten hätten mit einer "Zerstörungsstrategie" konkrete Ergebnisse der Klimakonferenz verhindern wollen, kritisierte Germanwatch nach dem Ende des Gipfel am Samstag in der argentinischen Hauptstadt.

NABUBerlin (epo). - Der Naturschutzbund (NABU) hat zum Beginn der Sommerferien vor der steigenden Umwelt- und Lärmbelastung durch Flugverkehr gewarnt und erneut eine Besteuerung von Kerosin gefordert. "Fliegen belastet die Umwelt besonders stark mit Schadstoffen und Lärm. Mit einem Urlaubsflug nach Teneriffa wird das Klima ähnlich stark geschädigt wie durch ein Jahr Autofahren", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Berlin/Wuppertal (epo). - Die Klimabilanz von Erdgas ist besser als die von Öl und Kohle. Das ist das Fazit einer neuen Studie des Wuppertal Instituts zu den Auswirkungen von Treibhausgasemissionen des russischen Erdgas-Pipeline-Systems auf das Klima. Die Studie basiere auf den bislang umfangreichsten Emissions-Messungen an russischen Export-Pipelines und Erdgasanlagen in Sibirien, teilte das Institut mit. Hintergrund der Messkampagne seien "die in der Öffentlichkeit oft überhöht dargestellten Emissionswerte" beim Transport des russischen Gases.

Köln (epo). - Unternehmen können für die Förderung erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern CO2-Emissionsgutschriften erhalten und diese an Firmen in Industrieländern verkaufen. Das ermöglichen die "flexiblen Instrumente" des jetzt in Kraft getretenen Kyoto-Protokolls. Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) in Köln und der TÜV Rheinland geben potenziellen Investoren Hilfestellung beim komplizierten Zertifizierungsprozess.

Berlin (epo). - Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat die Vorreiterrolle Deutschlands in der internationalen Klimaschutzpolitik bekräftigt. "Wir wollen auf der internationalen Klimakonferenz in Buenos Aires die Weichen stellen, um die internationale Klimaschutzpolitik in den kommenden Jahren fortzuentwickeln. Deutschland wird zusammen mit den Partnern in der EU seine Führungsrolle weiterhin wahrnehmen", sagte Trittin.

Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.