Berlin (epo.de). - Bis zum 6. Juli müssen die Regierungen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz entscheiden, ob sie die Investitionen für den umstrittenen Ilisu-Staudamm am Tigris in der Türkei mit Exportbürgschaften absichern. Die Kritik an dem Projekt ist vernichtend, und seit längerem zeichnet sich ab, dass wesentliche Auflagen von der Türkei nicht erfüllt werden. In Berlin formierten sich am Donnerstag abend die Gegner, um mit einem "Ilisu-Gipfel" Druck auf die westeuropäischen Regierungen zu machen. Klar wurde: Das Projekt erfüllt weder wichtige Umwelt-Standards noch bietet es den betroffenen Menschen Perspektiven nach der Umsiedelung. "Ilisu wird nicht gebaut", sind sich Vertreter der Bevölkerung vor Ort sicher.
Frankfurt (epo.de). - Die Hilfsorganisation medico international glaubt angesichts der Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht mehr an die Erreichbarkeit der Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen und hat ein "radikales Umdenken in der Entwicklungspolitik" gefordert. Notwendig sei ein "neuer globaler Sozialvertrag", sagte medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer (Foto) bei der Vorstellung des Jahresberichts der Organisation am Donnerstag in Frankfurt. Gebauer befürchtet auch Kürzungen der Entwicklungshilfe.
Bonn (epo.de). - Seit Oktober 2008 hat eine Gruppen von Fachleuten an einem entwicklungspolitischen Memorandum zur Bundestagswahl gearbeitet. Das Ergebnis, das "Memorandum 2009 - Entwicklungspolitik in der Zeit weltweiter Krisen", wurde am Donnerstag veröffentlicht. Eine der zentralen Forderungen der Memorandumsgruppe ist eine deutliche Steigerung der Aufwendungen zur Eindämmung des und zur Anpassung an den Klimawandel. Die Mittel müssten zusätzlich zur Öffentlichen Entwicklungshilfe bereitgestellt werden, fordern die Experten, die mehrheitlich in nichtstaatlichen Organisationen (NGOs) arbeiten. Sie schätzen, die Mittel für die "Klimakosten" und die Entwicklungszusammenarbeit müssten auf mindestens 1,2 Prozent des Bruttonationaleinkommens gesteigert werden.
Berlin (epo.de). - Die Auswirkungen der Finanzkrise droht die Zahl der weltweit hungernden Menschen noch in diesem Jahr auf mehr als eine Milliarde anwachsen zu lassen. "Es muss endlich eine glaubwürdige Trendwende eingeleitet werden", erklärte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann, bei der Vorstellung des Jahresberichts der Organisation am Donnerstag in Berlin. "Die weltweite Ernährungssicherheit muss oberste Priorität haben. Rettungspakete sind wichtig, aber Nullen allein machen nicht satt."
Berlin (epo.de). - Solarthermische Kraftwerke, die Strom in der Wüste erzeugen, könnten künftig bis zu einem Viertel des weltweiten Strombedarfs decken. Die dazu erforderlichen Kraftwerke, Speicherkapazitäten und Übertragungsnetze seien technisch ausgereift und erprobt, heißt es in der am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Greenpeace-Studie "Sauberer Strom aus den Wüsten". Es fehle jedoch noch ein klares politisches Signal für die umfassenden Nutzung von Wüstenstrom und die notwendige gesetzliche Förderung dieser Technologie.
Berlin (epo.de). - Die Expertise der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) ist gefragter denn je. Das bundeseigene Unternehmen konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro steigern, wobei der wachsende Haushalt des größten Auftraggebers, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), eine große Rolle spielte. Bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2008 am Mittwoch in Berlin hob der Aufsichtsratsvorsitzende, BMZ-Staatssekretär Erich Stather, aber auch auf die Bedeutung der Wirksamkeit der Entwicklungshilfe ab. 83 Prozent der 30 geprüften Projekte entsprechen dem Bericht zufolge den Kriterien einer effektiven Entwicklungszusammenarbeit. Vor allem auch aufgrund des Durchschlagens der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Entwicklungsländer sind zunehmend Beratungsleistungen im Finanzsektor gefragt.