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Brüssel/Hamburg. - Mit einem fliegenden Mosaik-Banner haben Greenpeace-Aktivisten am Montag vom EU-Fischereirat ein klares Votum für den Meeresschutz gefordert. Die EU-Fischereiminister entscheiden über die Höhe der Fangquoten im kommenden Jahr. Das Banner schwebt über dem Eingang des Europäischen Rates.

Die Konstruktion erinnert mit seiner stilisierten Unterwasserlandschaft und der Aufschrift "empty" an den kritischen Zustand der Ozeane. Greenpeace bringt damit stellvertretend die Botschaft hunderter Meeresschützer, Fischer und Fischverkäufer weltweit zu den politischen Entscheidungsträgern. Diese haben sich, unter anderem auch in 18 deutschen Städten, im Vorfeld mit der Botschaft "Überfischung betrifft auch mich" abgelichtet. Ihre Miniaturfotos bilden das zwei Mal neun Meter große Mosaik.

Mit der Reform der Gemeinsamen EU-Fischereipolitik (GFP) gelten für die nächsten zehn Jahre neue Fischereiregeln in Europa. So sollen die EU-Länder ab 2015 die Überfischung beenden und Anreize für eine umweltschonende Fischerei schaffen. "Als zuständiger Minister für die Fischerei in Deutschland muss Christian Schmidt heute ein deutliches Zeichen gegen Überfischung setzen", sagte Dr. Sandra Schöttner, Meeresbiologin bei Greenpeace. "Nur wenn die Fangquoten wissenschaftlichen Empfehlungen entsprechen, haben unsere Meere eine Chance. Lange genug haben einige wenige große Fischereibarone von Fangquoten und Subventionen profitiert. Die Folge: geplünderte Fischbestände und der Wegfall von Arbeitsplätzen in der handwerklichen Kleinfischerei." Greenpeace forderte die Minister auf, Fangquoten bevorzugt Fischern zu geben, die im kleinen Stil und umweltschonend fischen.

Greenpeace: Faire Fangquoten und weniger Fabrikschiffe

Rund 40 Prozent der Speisefischbestände im Nordostatlantik und über 90 Prozent im Mittelmeer sind laut der EU-Kommission überfischt. Schuld daran ist vor allem das systematische Leerfischen der Meere. "Das Problem ist simpel: Zu viele Schiffe fangen zu viel Fisch", sagte Schöttner. Greenpeace hat deshalb zwanzig der größten und umstrittensten Fabrikschiffe in der EU-Fischerei identifiziert und fordert, Schiffe diesen Typs mit Vorrang aus der Flotte zu entfernen. Es handelt sich dabei um Fabrikschiffe, die unter europäischer Flagge oder -Management die Meere plündern. Darunter befinden sich auch die deutsche "Maartje Theadora", so lang wie vierzehn Ostseekutter, und der Mega-Trawler "Helen Mary", dessen Bau die EU 1994 mit 6,2 Millionen Euro subventionierte. Greenpeace-Kriterien für die Auswahl dieser Schiffe waren unter anderem ihre Größe und Leistung, aber auch der Einsatz besonders zerstörerischer Fangmethoden, die verheerende Auswirkungen auf bereits überfischte Bestände sowie andere Meeresbewohner und deren Lebensräume haben.

=> Fischereimonster - Der Fluch der Meere

Foto:© Europäische Kommission

Quelle: greenpeace.de


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