bmz 100Bukura. - Mit der Eröffnung einer Milchverarbeitungsanlage hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Mittwoch in Westkenia den Startschuss für eine Ernährungsoffensive in der Region gegeben. Ein vom deutschen Entwicklungsministerium aufgebautes Innovationszentrum soll die Einkommenssituation von 15.000 kleinbäuerlichen Betrieben verbessern und neue Arbeitsplätze in verarbeitenden Betrieben schaffen.

Das Projekt ist eingebettet in die Ausbildung an einer agrarwirtschaftlichen Hochschule. Schwerpunkte des Grünen Innovationszentrums sind der Kartoffelanbau und die Milchwirtschaft. Dabei gehe es auch darum, die Fruchtbarkeit der Böden wieder herzustellen, teilte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit.

"Mit unseren 12 Grünen Innovationszentren in Afrika lösen wir durch den Transfer von Wissen und Technologie für ganze Regionen Entwicklungssprünge aus", sagte Entwicklungsminister Müller. "Bäuerinnen und Bauern versetzen wir so in die Lage, bessere Erträge und Ernten zu erwirtschaften, mit denen sie sich nicht nur selbst ernähren, sondern auch ihren Lebensunterhalt verdienen können. Wir unterstützen vom Anbau über die Ernte bis zur Verarbeitung der Produkte. Das schafft Wertschöpfung und auch Arbeitsplätze. Damit gibt es Bleibeperspektiven für junge Menschen, die es auch in Kenia vom armen Land in die Städte zieht. Ernährungssicherung und Fluchtursachen bekämpfen gehen damit Hand in Hand."

Der Westen Kenias ist eine der ärmsten Regionen des Landes. Rund 700.000 kleinbäuerliche Haushalte, so das BMZ, bewirtschaften Parzellen von weniger als einem Hektar. Die durch diese intensive Nutzung degradierten Böden weisen eine geringe Produktivität auf. Durch den Anbau von Süßkartoffeln in Fruchtfolge von Mais, der traditionell in der Region angebaut wird, bleiben die Böden fruchtbar. Sowohl Kartoffeln als auch Milch liefern wichtige Nährstoffe gegen die in der Region verbreitete Mangelernährung. Das Kraut der Süßkartoffeln wird als Tierfutter genutzt. Durch den Einsatz von Biogasanlagen kann bei der Milchviehhaltung auch Energie erzeugt werden.

Über die Hälfte der Menschen in Kenia lebt von der Landwirtschaft. Dennoch ist ein Fünftel unterernährt. Davon ist besonders die ländliche Bevölkerung betroffen. Minister Müller: "Hunger einer der größten Skandale, die wir beenden können. Mit unserem Wissen können wir schon heute genug Nahrung für alle Menschen produzieren. Eine Welt ohne Hunger ist möglich."

Am Nachmittag besichtigte die deutsche Delegation eine Fischfarm am Viktoriasee. In einem Projekt zusammen mit Israel und den kenianischen Partnern wurden seit 2012 mehr als 8.000 Farmer fortgebildet. Dabei geht es um eine nachhaltige Fischproduktion.

Die natürlichen Fischvorkommen im Viktoriasees stoßen an Grenzen. "Mit dem Aufbau nachhaltiger Fischfarmen haben die Menschen wieder Einkommensquellen und die Ausbeutung des Viktoriasees wird gestoppt", so das BMZ.

Quelle: www.bmz.de 


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