unesco deBonn. - Am 3. Mai ist Welttag der Pressefreiheit. Im Rahmen von über 100 Veranstaltungen setzen sich Menschen weltweit an diesem Tag für das Recht auf Meinungsfreiheit und den Zugang zu Informationen ein. Die zentrale Veranstaltung findet in diesem Jahr im indonesischen Jakarta statt. Dort wird der Journalist Dawit Isaak aus Eritrea mit dem UNESCO/Guillermo Cano-Preis für Pressefreiheit 2017 ausgezeichnet. Er ist seit dem Jahr 2001 inhaftiert. Seine Tochter Betlehem Isaak wird den mit 25.000 US-Dollar dotierten Preis entgegennehmen.

"Die Meinungs- und Pressefreiheit wird weltweit zunehmend attackiert, nicht nur in autokratischen Staaten wie Eritrea. Auch in westlichen Demokratien in Nordamerika und Europa werden Journalisten angefeindet, diskreditiert, bedroht oder sogar körperlich angegriffen", erklärte Prof. Dr. Wolfgang Schulz, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission. "Wo Medien nicht über Missbrauch oder Unrecht berichten können, findet auch keine öffentliche Kontrolle statt. Nur wenn Journalisten ungehindert recherchieren und arbeiten können, entstehen unabhängige Berichte und Informationen, die Grundlage einer freien Meinungsbildung sind", so Schulz weiter.

Dawit Isaak, geboren in Eritrea, ist Drehbuchautor, Schriftsteller und Journalist. 1987 zog er nach Schweden und erhielt später die schwedische Staatsbürgerschaft. Nach der Unabhängigkeit Eritreas 1993 kehrte er in sein Heimatland zurück und wurde Gründer und Reporter von "Setit", der ersten unabhängigen Zeitung des Landes. Seine kritische und aufschlussreiche Berichterstattung zeichneten ihn aus, so die UNESCO. 2001 wurde Isaak bei Razzien gegen Medien in Eritrea verhaftet. Zeitgleich verbot die Regierung Eritreas alle privaten Medien. Ein letztes Lebenszeichen von Isaak stammt aus dem Jahr 2005. Wo er sich aktuell befindet, ist unbekannt. Eritrea gehört zu den Ländern weltweit, in denen die Presse- und Meinungsfreiheit am stärksten gefährdet ist.

Der Guillermo Cano-Preis für Pressefreiheit wird seit 1997 jährlich von der UNESCO vergeben. Er zeichnet Personen oder Organisationen aus, die oft unter hohem Risiko einen herausragenden Beitrag zur Verteidigung oder Förderung der Pressefreiheit geleistet haben. Der Preis ist nach dem kolumbianischen Journalisten Guillermo Cano Isaza benannt, der 1986 vor dem Redaktionsgebäude seiner Zeitung in Bogotá hingerichtet wurde.

Die UNESCO hat als einzige Sonderorganisation der Vereinten Nationen das Mandat, die Meinungs- und Pressefreiheit zu schützen. Sie unterstützt den Aufbau unabhängiger und pluralistischer Medien. Besonders in Krisen- und Konfliktregionen hilft die UNESCO freien und unabhängigen Medien dabei, Prozesse der Konfliktlösung, der Demokratisierung und der Friedenssicherung voranzutreiben und zu gestalten. Mit zahlreichen regionalen Projekten fördert sie die Aus- und Fortbildung von Journalisten. Auch die Sicherheit von Journalisten ist ein Aspekt der Meinungs- und Pressefreiheit: Die UNESCO prangert die Ermordung von Journalisten an und fordert verstärkte Maßnahmen zur Aufklärung von Verbrechen an Journalisten.

Quelle: www.unesco.de 


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