pro wildlifeMünchen. - Das sechste große Artensterben ist in vollem Gange. Schuld daran trägt der Mensch. Für einige Arten hielt 2017 einen Hoffnungsschimmer bereit, für andere verschlechterte sich die Situation weiter. Aus der Sicht von Pro Wildlife war 2017 das Jahr von Walhai, Elefant und Giraffe, der Überlebenschancen sich verbesserten. Nashorn und Löwe gehören hingegen zu den Verlierern im Tierreich. 

Die internationale Staatengemeinschaft konnte sich auf der Bonner Konvention zum Schutz wandernder Arten (CMS) auf einen besseren internationalen Schutz der Giraffen verständigen. "Giraffen werden vermehrt gejagt und gewildert, für den Handel mit Buschfleisch und die traditionelle Medizin. Zudem ist der Lebensraum der zahlreichen Unterarten stark fragmentiert. Endlich haben sich die Länder auf den besseren Schutz der Tiere geeinigt", erklärte Adeline Fischer von Pro Wildlife.

Auch der größte Fisch der Gegenwart ist durch die Bonner Konvention geschützt worden. Die Riesen der Meere fallen unter anderem dem Appetit auf Haifischflossensuppe zum Opfer und werden von der Weltnaturschutzunion IUCN als stark gefährdet eingestuft. "Der länderübergreifende Schutz der Tiere ist für Walhaie von besonderer Bedeutung, denn sie schwimmen weite Strecken", betonte Fischer die Bemühungen für eine internationale Zusammenarbeit.

China schließt zum Jahresende seine Elfenbeinmärkte. Für die Dickhäuter sind das gute Neuigkeiten, wenn auch kein Grund zur Entwarnung. In vielen asiatischen Ländern und in der EU werde jedoch noch immer Elfenbein gehandelt, warnte Fischer. "Um die Elefanten zu retten, müssen wir erreichen, dass alle Staaten dem Vorbild Chinas folgen und ihre Märkte schließen."

Die Löwen sind die Verlierer des Jahres 2017. Ihre Knochen dürfen, wenn die Tiere von Zuchtfarmen stammen, aus Südafrika nach Asien exportiert werden, um in der Traditionellen Medizin die Gebeine der streng geschützten Tiger zu ersetzen. Und das, obwohl der legale Handel die Wilderei befeuert und es in freier Wildbahn nur noch etwa 20.000 Löwen gibt. 

In Südafrika fand in diesem Jahr die erste legale Auktion für Rhino-Horn statt. "Der kommerzielle Handel mit Horn ist eine große Gefahr für die Tiere", kritisierte Adeline Fischer von Pro Wildlife. "Er befeuert die Nachfrage und Schmuggler können gewildertes Horn einfach untermischen. Die Auktion ist das völlig falsche Zeichen und bringt die bedrohten Rhino-Arten näher an den Rande der Ausrottung."

Der kalifornische Schweinswal (Vaquita) wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aussterben. Nur noch weniger als 30 leben vor der Ostküste der Baja California. "Im Herbst scheiterte ein Versuch, die Tiere einzufangen, um sie vor den illegalen Netzen für die Totoaba-Fischerei zu bewahren. Beim Einfangversuch verstarb ein Tier. Diese seltenste Walart droht bald von unserem Planeten zu verschwinden", so die Pro Wildlife Expertin.

Das Schuppentier Pangolin bleibt das am meisten gehandelte Säugetier der Welt. "Die Schuppen des Pangolins werden tonnenweise geschmuggelt. Sie finden ihren Einsatz in der Traditionellen Asiatischen Medizin. Alle acht Pangolin-Arten sind stark gefährdet und streng geschützt. Die Gesetze müssen dringend besser umgesetzt werden, um die Tiere zu retten", forderte Fischer.

Quelle: www.prowildlife.de 


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