tdh Osnabrück. - Anlässlich des Weltkindertages am 20. September hat das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes darauf aufmerksam gemacht, dass immer mehr Kinder in Kriegen und bewaffneten Konflikten getötet oder verstümmelt werden. Laut einem kürzlich veröffentlichten UN-Bericht ist ihre Zahl von 8.000 im Jahr 2016 auf über 10.000 in 2017 gestiegen. Allein in Afghanistan wurden knapp 3.200 Kinder zu Kriegsopfern.

Auch in Syrien ist die Zahl der Opfer mit rund 1.270 besonders hoch, im Irak ist sie auf 717 und in Myanmar auf 296 Kinder angestiegen. Hierbei handele es sich nur um die registrierten Fälle, die Dunkelziffer sei vermutlich sehr viel höher, erklärte terre des hommes.

"Es ist erschreckend, dass allein innerhalb eines Jahres bis 2017 die Zahl getöteter und verletzter Kinder um 20 Prozent angestiegen ist. Und eine Wende dieses furchtbaren Trends ist nicht in Sicht", sagte Albert Recknagel, Vorstandssprecher von terre des hommes. "Für 2018 befürchten wir eine weitere Steigerung, zumal möglicherweise im syrischen Idlib die nächste Katastrophe droht. Dass die internationale Gemeinschaft dabei offenbar ohnmächtig zusehen muss, ist ein Armutszeugnis."

Insgesamt hat der UN-Bericht im Zusammenhang mit bewaffneten Konflikten mehr als 21.000 schwere Vergehen an Kindern registriert, darunter die Rekrutierung als Soldaten, Vergewaltigung und Gefangenschaft. Rund 6.000 dieser Vergehen wurden von Regierungsstreitkräften begangen – zum Beispiel den Militärs in Myanmar, in Syrien und im Jemen.

"Wir wissen aus unseren Projekten, wie schwer es ist, die Wunden und Traumata zu heilen, die ein Krieg den Kindern zufügt", so Albert Recknagel. terre des hommes unterstützt Projekte in Afghanistan, im Irak, in Myanmar und in anderen Ländern mit bewaffneten Konflikten. "Die Angst und die schrecklichen Bilder von Bombenangriffen oder getöteten Angehörigen werden Kinder nur sehr langsam und oft nur mit therapeutischer Zuwendung los. Es ist zermürbend, wenn die Erfolge jahrelanger Arbeit in einer Sekunde zunichtegemacht werden."

In vielen Konflikten kommen auch Waffen zum Einsatz, die in Deutschland hergestellt wurden. terre des hommes hat deshalb die Kampagne "Stoppt Waffenexporte" ins Leben gerufen, mit der bereits über 140.000 Unterschriften gesammelt wurden.

Quelle: www.tdh.de 


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