PEWWashington (epo). - In Europa und in muslimischen Ländern wird die US-Politik im Irak als größere Bedrohung für den Weltfrieden angesehen als das Nuklearprogramm des Iran. Wie aus einer neuen Umfrage des Pew Forschungszentrums in Washington unter 17.000 Personen in 15 Ländern einschliesslich der USA hervorgeht, ist das weltweite Ansehen der USA weiter gesunken. Nur in Indien und in Russland unterstützt demnach eine Mehrheit der Bevölkerung den von US-Präsident George W. Bush begonnenen "Krieg gegen den Terrorismus". Selbst in Großbritannien, dem wichtigsten US-Verbündeten, glauben 60% der Bevölkerung, die US-Invasion im Irak habe die Welt gefährlicher gemacht.

Wie aus der am Dienstag in Washington veröffentlichten Studie des Pew Global Attitudes Project hervorgeht, sank die Beliebtheit der USA am stärksten in Indien (von 71 auf 56%), in Spanien (von 41 auf 23%) und in der Türkei (von 23 auf 12%). Eine Mehrheit der Menschen in den meisten Ländern, in denen zwischen dem 31. März und dem 14. Mai Befragungen stattfanden, ist der Überzeugung, die US-Administration werde ihre Ziele im "Krieg gegen den Terrorismus" nicht erreichen.

US Image
US Ansehen. Grafik ? Pew GAP

Unter den US-Verbündeten ist Deutschland das einzige Land, in dem eine Mehrheit der Überzeugung ist, der Iran sei eine größere Bedrohung für den Weltfrieden als die US-Invasion des Irak (51 zu 40%).

IGNORANZ UNTER KLIMASÜNDERN

Den Klimawandel sehen vor allem die Menschen in Indien (65%) und Japan (66%) als große Bedrohung an - wobei nur 57% der Inder von Klimawandel gehört haben. In den beiden Ländern mit dem größten Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen, USA und China, sind lediglich 19 bzw. 20% davon überzeugt, dies sei ein wichtiges Thema.

Zufriedenheit über die Lebenssituation in ihren Ländern äußerte lediglich eine Mehrheit der befragten Personen in China (81%), in Ägypten (55%) und in Jordanien (53%). In den USA sind nur 29% der Bevölkerung zufrieden, in Frankreich 20% und in Nigeria 7%.

Befragt wurden Menschen in Ägypten, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Japan, Jordanien, Nigeria, Pakistan, Russland, Spanien, in der Türkei und in den USA. Das Pew Global Attitudes Project führt seit 2001 weltweit Umfragen durch und hat seither 13 größere Studien veröffentlicht. Zu den Vorstandsmitgliedern gehören die frühere US-Außenministerin Madeleine K. Albright und Ex-Senator John C. Danforth. Direktor des Projekts ist der Präsident des Pew Research Center, Andrew Kohut.

Pew Global Attitudes Project


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