Seebeben vor SumatraBerlin (epo). - Nach dem schwersten Erdbeben der letzten 40 Jahre und einer anschließenden Flutwelle in Süd- und Südostasien mit mehr als 24.000 Toten ist die internationale Hilfe angelaufen. Die deutsche Bundesregierung hat den betroffenen Ländern eine Million Euro Soforthilfe zugesagt. Auch zahlreiche deutsche Hilfsorganisationen haben schnelle Hilfe versprochen und die Bevölkerung um Spenden gebeten.

Das Epizentrum des Bebens mit einer Stärke von 9,0 lag nach Angaben des U.S. Geological Survey rund 160 km vor der Küste von Sumatra in rund 10 km Tiefe. Es löste bis zu zehn Meter hohe Flutwellen (Tsunamis) aus, die auf Sri Lanka mindestens 10.000 Menschen in den Tod rissen. Eine Million Einwohner verloren nach Behördenangaben durch die Flutwelle ihre Wohnung. In Indonesien stieg die Zahl der Toten am Montag auf rund 4.500, wie die Regierung mitteilte. 15.000 Soldaten sollen bei der Suche nach Vermissten helfen.

In Indien starben rund 3.000 Menschen. Auch in Thailand, Malaysia und den Malediven gab es Tote. Die Flutwelle kostete auch in Afrika Menschenleben. Presseberichten zufolge wurden neun Menschen in Somalia von der Welle getötet.

Das Auswärtige Amt hat einen Krisenstab eingerichtet, der mit den deutschen Vertretungen vor Ort sowie örtlichen Behörden und Reiseveranstaltern in Kontakt steht. Die Hotline des Auswärtigen Amtes: 030-5000-1000. Nach Angaben der Reiseveranstalter TUI und Thomas Cook befinden sich rund 4.000 deutsche Urlauber in der Region.

Seebeben vor Sumatra

Die Deutsche Welthungerhilfe hat mit ihrer Partnerorganisation Sewa Lanka damit begonnen, Reis, Kleidung, Decken und sauberes Trinkwasser für die Bevölkerung Sri Lankas bereitzustellen. Weitere Hilfslieferungen im Wert von rund 100.000 Euro sollen folgen.

Die Malteser stellten 200.000 Euro Soforthilfe für die Opfer des schweren Erdbebens zur Verfügung. Derzeit prüfen die Malteser, ob ein Nothilfeexperte einreisen kann, um die Hilfe über lokale Partner von Indien aus zu koordinieren. Auch Experten der Malteser in Thailand wurden in Einsatzbereitschaft versetzt. Dort ist der Malteser Hilfsdienst seit 25 Jahren tätig und verfügt über ein starkes Netzwerk.

CARE International hat mit dem Aufbau erster Hilsfmaßnahmen für Opfer und Notleidende in Sri Lanka, Indien und Thailand begonnen. "Die Situation vor Ort ist dramatisch. Zahlreiche Regionen sind von der Außenwelt abgeschnitten und die Zahl der Opfer noch unüberschaubar", sagte Titon Mitra, Nothilfe-Direktor von CARE International. "Vor allem die Menschen an der Süd- und Ostküste Sri Lankas leiden große Not und brauchen dringend Unterkünfte, Wasser, Nahrung und medizinische Versorgung." CARE International arbeitet seit vielen Jahren in Indien, Indonesien, Thailand und Sri Lanka. "Alle Mitarbeiter unserer CARE-Länderbüros in Südasien prüfen derzeit die Situation. Sie erfassen die dringendsten Bedürfnisse der Notleidenden und starten mit den ersten Hilfsmaßnahmen", sagte Mitra.

Die Hilfsorganisation World Vision hat eigenen Angaben zufolge bereits Helfer vor Ort. In Sri Lanka würden derzeit Nothilfe-Pakete mit warmen Mahlzeiten, Decken und Haushaltsutensilien für bis zu 200.000 Menschen zusammengestellt.


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