Berlin (epo). - Die weit verbreitete Korruption ist ein Hindernis für die nachhaltige Entwicklung. "Wer Armut bekämpfen will, muss auch Korruption bekämpfen, denn Korruption bedeutet, von den Armen zu stehlen", erklärte Bundesentwicklungsministerin Wieczorek-Zeul zum Internationalen Antikorruptionstag am 9. Dezember.

"Korruption ist ein bedeutendes Hindernis für Armutsminderung und nachhaltige Entwicklung", sagte die Ministerin. "Sie verhindert private Investitionen, leitet öffentliche Ressourcen fehl und stellt die gesamte staatliche Legitimität in Frage." Nach Schätzungen der Anti-Korruptions-Organisation Transparency International gingen weltweit mindestens 400 Milliarden US-Dollar pro Jahr durch Bestechung bei öffentlicher Auftragsvergabe verloren.

Leidtragende von Korruption seien vor allem die Armen in den Entwicklungsländern, die wegen Korruption einen schlechteren Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen, Bildungseinrichtungen und zur Gesundheitsversorgung erhielten, erklärte Wieczorek-Zeul. Ihre gesetzlich zugesicherten Rechte würden ihnen vorenthalten, wobei vor allem Frauen und Kinder betroffen seien.

"Deshalb hat die deutsche Entwicklungszusammenarbeit sich der Korruptionsbekämpfung angenommen. Wir unterstützen insbesondere Länder, die aktiv die Korruption bekämpfen, die ihre Haushalte transparent führen und sich unabhängig überprüfen lassen", sagte Wieczorek-Zeul. Die Ministerin forderte, die effektive Umsetzung des OECD-Übereinkommens zur Bekämpfung der Bestechung ausländischer Amtsträger im internationalen Geschäftsverkehr weiter voranzutreiben. Es sei zu begrüßen, dass in diesem Jahr die Korruptionsbekämpfung als zehnter Grundsatz in den "Global Compact" der Vereinten Nationen aufgenommen wurde.

Der Internationale Antikorruptionstag erinnert an die Zeichnungskonferenz zur UN-Konvention gegen Korruption vor einem Jahr. Mehr als 110 Staaten haben die Konvention inzwischen gezeichnet. Zwölf Staaten haben sie nach Angaben des BMZ bereits ratifiziert - alles Entwicklungsländer. "Jetzt müssen die Industrieländer nachziehen", forderte die Ministerin.

 BMZ


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