dr kongoGoma/Stuttgart (epo.de). - Die Diakonie Katastrophenhilfe hat mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes knapp 400.000 Euro Soforthilfe für Vertriebene im Osten der Demokratischen Republik Kongo zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld sollen rund 20.000 Menschen in abgelegenen Dörfern mit Lebensmitteln, Medikamenten und Notunterkünften unterstützt werden. In der Provinz Nord-Kivu sind nach UN-Angaben mehr als 100.000 Menschen aufgrund heftiger Kämpfe zwischen ruandischen Rebellen und der kongolesischen Armee auf der Flucht.


Mitarbeiter der Partnerorganisationen des evangelischen Hilfswerks berichteten von brennenden Häusern, Plünderungen, Tötungen und Vergewaltigungen (epo.de berichtete). Weil viele Bauern wegen des Konflikts ihre Felder nicht bestellen konnten, befürchtet die Diakonie Katastrophenhilfe in den nächsten Monaten einen akuten Mangel an Nahrungsmitteln.

Nachdem ruandische Rebellen eine Gegenoffensive gestartet hätten, seien Tausende Kongolesen schutzlos den gewaltsamen Überfällen ausgeliefert, erklärte die Diakonie Katastrophenhilfe. Allein im Ort Luofo hätten die Rebellen nach Angaben eines Mitarbeiters der Organisation mehr als 250 Häuser niedergebrannt und viele Zivilisten getötet. Von den gewaltsamen Übergriffen der letzten Wochen seien vor allem Frauen und Mädchen betroffen. Genaue Angaben zur Zahl der Vergewaltigungsopfer gebe es jedoch nicht.

Aktuell halten sich nach Angaben der Helfer allein in den Orten Kirumba und Kanyabayonga mehr als 30.000 Rückkehrer- und rund 8.000 Vertriebenenfamilien auf. Es fehle vor allem an Nahrungsmitteln und Trinkwasser. Ein Teil der Vertriebenen habe Zuflucht bei anderen Familien gefunden. Doch diese stünden nach der Rückkehr in ihre Dörfer oft selbst vor dem Nichts. Andere Vertriebene hausten unter katastrophalen Bedingungen in provisorischen Notunterkünften.

Insgesamt 20.000 besonders bedürftige Menschen, vor allem Schwangere, alte und kranke Menschen, erhalten der Diakonie zufolge Nahrungsmittelrationen mit je 15 Kilo Reis, zehn Kilo Hülsenfrüchten und einem Kilo Salz. Außerdem verteilen die Helfer Nothilfepakete mit Decken, Kleidung, Moskitonetzen, Seife und Kochgerät an insgesamt 4.000 Flüchtlingsfamilien. Einfache Werkzeuge sind ebenfalls darin enthalten, damit sich die Vertriebenen provisorische Unterkünfte errichten können.

Außerdem werden zehn Gesundheitsstationen mit zusätzlichen Medikamenten ausgestattet. Für Vergewaltigungsopfer werden Notfallsprechstunden eingerichtet. Darüber hinaus setzt die Diakonie Katastrophenhilfe ihr Programm zur Ernährungssicherung fort.

Für ihre Hilfe bittet die Diakonie Katastrophenhilfe um Spenden, Kennwort: "Kongo-Konflikt":

Diakonie Katastrophenhilfe: Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70 oder online www.diakonie-katastrophenhilfe.de

Caritas international: Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00 oder www.caritas-international.de

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