FFHBerlin (epo.de). - Der Faire Handel kann trotz der Wirtschaftskrise weiterhin hohe Wachstumsraten verzeichnen. Im Jahr 2008 gaben Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland insgesamt 266 Millionen Euro für fair gehandelte Produkte aus, 38 Prozent mehr als im Jahr davor. "Nachhaltiges Wirtschaften ist auch in der Krise erfolgreich", erklärte der Vorsitzende des Forums Fairer Handel, Hans Christoph Bill, anlässlich der Vorstellung der Jahresbilanz am Dienstag in Berlin.

Bei einzelnen Produkten gab es nach Angaben des Forums Fairer Handel besonders starke Wachstumsraten. So stieg der Absatz von fair gehandelten Fruchtsäften um 80 Prozent. Auch fair gehandelter Zucker und Honig verzeichneten deutliche Absatzsteigerungen. Der "Fair-Handels-Klassiker" Kaffee kam immerhin noch auf ein Plus von 13 Prozent.

"Gerade jetzt stellt der Kauf fair gehandelter Produkte für die Produzenten eine enorme Unterstützung dar", sagte Hans Christoph Bill.  Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise treffe Kleinbäuerinnen und -bauern besonders hart.

Kleinbauern leiden unter steigenden Preisen für Nahrung, Brennstoffe und Dünger, während der Zugang zu Krediten immer schwieriger wird. Der Faire Handel bietet seinen Handelspartnern neben langfristigen Lieferbeziehungen und fairen Preisen eine Vorfinanzierung - wichtige Vorteile in der aktuell schwierigen Situation. "Um so wichtiger also, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin unsere Produkte kaufen," so Bill.

Die aktuelle Wirtschaftskrise tut der Bereitschaft der Menschen, fair gehandelte Produkte zu kaufen, bislang keinen Abbruch. Das zeigte eine Verbraucherstudie im Auftrag des Forums Fairer Handel. 44 Prozent der im März Befragten gaben an, fair gehandelte Produkte zu kaufen. Das entspricht im Vergleich zu 2007 einem Anstieg um 6,7 Prozentpunkte bzw. 4,3 Mio. Neukundinnen und -kunden. Selbst viele Niedrigverdienende unterstützen den Fairen Handel.

"Es gibt nach wie vor erfreulich viele Interessierte, die es als Neukunden zu gewinnen gilt", sagte der Autor der Studie, Volkmar Lübke. So sagten 30 Prozent der Befragten, sie kauften keine fair gehandelten Produkte, hielten den Fairen Handel aber für unterstützenswert.

Das Forum Fairer Handel ist ein Netzwerk von Organisationen und Akteuren des Fairen Handels in Deutschland. Gemeinsames Ziel ist es, das Profil des Fairen Handels zu schärfen, Forderungen gegenüber Politik und Handel durchzusetzen und eine stärkere Ausweitung des Fairen Handels zu erreichen.

ffh.floorserver.de



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