Entwicklung hilftBerlin (epo). - Einen Tag vor dem UN-Gipfel in New York haben deutsche Entwicklungsorganisationen deutliche Kritik an der Haltung der USA zur Entwicklungshilfe geübt. "Mit großer Sorge beobachten wir den Versuch der USA, die Bedeutung der Entwicklungshilfe für die Armutsbekämpfung infrage zu stellen und in der Abschlusserklärung des Gipfels die entwicklungspolitischen Aussagen auf ein Minimum zu reduzieren", sagte der Sprecher des Bündnisses "Entwicklung hilft!", Peter Mucke, in Berlin.

Neben terre des hommes, dessen geschäftsführender Vorstand Mucke ist, gehören dem Bündnis "Entwicklung hilft!" Brot für die Welt, medico international, Misereor und die Welthungerhilfe an.

Mucke warf der US-Regierung vor, die Verpflichtung der Staatengemeinschaft zur Aufstockung der Hilfe zu unterlaufen und statt dessen durch Vorschläge zur Verbesserung des Investitionsklimas in den armen Ländern zu ersetzen. "Dies würde einer weiteren Privatisierung der Entwicklungshilfe Vorschub zu leisten", sagte Mucke. Er bestärkte die Bundesregierung in ihrer Haltung, bei den Verhandlungen in New York an den bisher erreichten Positionen zur Armutsbekämpfung und der angestrebten Erweiterung von Entwicklungshilfe festzuhalten.

Mucke plädierte für einen realistischen Blick auf die möglichen Erfolge der Umsetzung der Millenniumsziele. Zwar seien mehr Finanzmittel erforderlich, um etwa die Mütter- und Kindersterblichkeit zu reduzieren. Um diese Hilfe aber erfolgreicher werden zu lassen, müsste sie in bereits vorhandene örtliche Strukturen der Gesundheitsvorsorge eingebettet werden. "Nur wenn Hilfe zugleich auf Eigeninitiative und Eigenverantwortung setzt, wird sich die Lage der Menschen verbessern", sagte Mucke.

Der Regionalkoordinator Afrika von Brot für die Welt, Helmut Hess, hob die Qualität der Hilfe als entscheidenden Faktor neben Geld und politischem Willen zur Erreichung der Millenniumsziele hervor. Die enge Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen in den Entwicklungsländern sei für die im Bündnis "Entwicklung hilft!" zusammengeschlossenen Organisationen zentraler Bestandteil ihrer Arbeit. Die Partnerorganisationen seien in lokalen Strukturen verankert und Teil der Zivilgesellschaften ihrer Länder. Ihre Kenntnis der örtlichen Verhältnisse, ihre personellen Kapazitäten und die gewachsene Kompetenz seien unverzichtbar für eine Verbesserung der sozialen und politischen Verbesserungen.

"Geld ist nicht alles in der Entwicklungszusammenarbeit", sagte Hess, "aber ohne Geld läuft vieles eben auch nicht." Unabdingbare Voraussetzung für den dauerhaften Erfolg sei eine gute Regierungsführung. "Genau das verlangen unsere Partner in ihren Ländern. Sie sind es, die sich für die Belange der Armen einsetzen und konsequent Machtmissbrauch und Korruption bekämpfen."

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