Weltwirtschaft

attacSt. Petersburg (epo.de). - Das globalisierungskritische Netzwerk Attac erwartet vom Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben mächtigsten Industrienationen und Russlands (G8) in St. Petersburg keine Fortschritte bei der Bewältigung der drängenden weltwirtschaftlichen Probleme. "Die G8-Gipfel bringen keine brauchbaren Lösungen für die großen Probleme, sie sind vielmehr selbst Teil des Problems", erklärte Peter Wahl vom Attac-Koordinierungskreis. Der G8 Gipfel will sich vor allem mit Fragen der Sicherung der Energieversorgung befassen. Erwartet werden aber auch Gespräche über die Gefahr eines ausufernden Krieges in Nahost.
G8 GipfelBerlin (epo.de). - Entwicklungsorganisationen, Umweltverbände und Gewerkschaften haben vor tiefen Einschnitten bei Industriezöllen gewarnt, falls die G8 Staaten auf dem am Samstag in St. Petersburg beginnenden Weltwirtschaftsgipfel auch über WTO-Fragen verhandeln. "Die G8 haben überhaupt kein Mandat für WTO-Verhandlungen", erklärte Michael Frein, Handelsexperte beim Evangelischen Entwicklungsdienst (EED). "Eine Vereinbarung in St. Petersburg wäre illegitim und undemokratisch. Mehr als 90 Prozent der WTO-Mitglieder wären von den WTO-Verhandlungen der G8 ausgeschlossen."
G8Berlin/St.Petersburg (epo.de). - Die Umweltstiftung WWF Deutschland hat anlässlich des G8 Gipfels in St. Petersburg (15.-17. Juli ) gefordert, die Sicherung der Energieversorgung mit Klimaschutzfragen zu verzahnen. Ohne Klimaschutz könne es keine Sicherheit bei der Energieversorgung geben, denn es gelte, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern, erklärte die Organisation am Donnerstag in Berlin.
WTOZürich (epo.de). - Die schweizerische  Arbeitsgemeinschaft der Hilfswerke Alliance Sud, die Erklärung von Bern, Pro Natura und der Schweizerische Gewerkschaftsbund haben die Schweizer Regierung zu einer Kurskorrektur in den WTO-Verhandlungen zur Liberalisierung des Dienstleistungsbereiches aufgefordert. Die Schweiz vertrete bei diesen Verhandlungen, die im Windschatten der Gespräche über Landwirtschaft und Industriegüter bei der Welthandelsorganisation stattfinden, "eine unverständlich aggressive Haltung, die das Recht von Regierungen, Sozialmassnahmen und Umweltgesetze zu erlassen, empfindlich einschränken könnte", kritisierten die Organisationen.
G8Berlin (epo.de). - Wenige Tage vor Beginn des G8 Weltwirtschaftsgipfels in St. Petersburg haben der Verband Entwicklungspolitik (VENRO) und der Musiker Herbert Grönemeyer die Einlösung der entwicklungspolitischen Versprechen des letztjährigen G8 Gipfels in Gleneagles gefordert. An die deutsche Bundesregierung ging der Vorwurf, zu wenig zur Bekämpfung der AIDS-Pandemie in den Ländern des Südens zu tun und kein Rezept dafür zu haben, wie der in Gleneagles versprochene Zuwachs der öffentlichen Entwicklungsgelder finanziert werden soll.

WZGenf/Berlin (epo). - Die deutsche Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hat vor einem Scheitern der Doha-Handelsrunde der Welthandelsorganisation (WTO) gewarnt. "Die Menschen in den Entwicklungsländern brauchen für ihre Produkte dringend einen besseren Zugang zu den Märkten der Industrie- und der Schwellenländer", erklärte die Ministerin am Montag in Berlin. "Für viele von Ihnen ist der Ausgang der WTO-Verhandlungen eine Frage des Überlebens." Attac und WEED begrüßten hingegen den Abbruch der Verhandlungen in Genf.

WTOGenf/Bonn/Zürich (epo). - Das Scheitern der Doha-Welthandelsrunde bei der Ministerkonferenz am Wochenende in Genf bedeutet eine Chance für die Entwicklungsländer. Zu diesem Schluss kommt die die Welthandelskampagne "Gerechtigkeit jetzt!" Es sei "kein Verlust für Entwicklungsländer, dass diese fehl konzipierte Runde quasi gescheitert ist", erklärte die Koordinatorin der Kampagne, Susanne Luithlen, am Samstag in Bonn. "Jetzt ist der Weg frei. Die Weltgemeinschaft kann sich innovativ und mutig mit der Frage der Gerechtigkeit im Welthandel auseinandersetzen." Auch die Schweizer Nichtregierungsorganisation "Erklärung von Bern" (EvB) forderte nach den gescheiterten Verhandlungen einen Neuanfang der Welthandelsdiskussion. WTO Generalsekretär Pascal Lamy hatte am Samstag das Scheitern der Minstergespräche verkündet.

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