Bochum. - Ein Urvolk, das von den Weißen aus dem Westen erobert wird und sich zur Wehr setzt – diese Geschichte lässt sich immer wieder erzählen. Und sie wird immer wieder erzählt, etwa in dem Film "Avatar". Wie dabei der Postkolonialismus diese Art von Filmen prägt, möchte eine Arbeitsgruppe des Instituts für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum mit ihrer Tagung "Grenzspuren und Depräsentationen – Postcolonial Studies als Medientheorie" verdeutlichen. Sie findet vom 24. bis 26. April in der Bochumer Zukunftsakademie NRW statt.
"Die Kolonialzeit hat sich in Deutschland und anderen ehemaligen Kolonialmächten tief in das gesellschaftliche Unterbewusstsein eingeschrieben", erklärt Prof. Dr. Eva Warth vom Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. "Wir propagieren heute auf der einen Seite political correctness, doch auf der anderen Seite reproduzieren wir in den Medien unreflektiert kulturelle und rassistische Klischees."
Die Arbeitsgruppe Postcolonial Studies, die aus einer studentischen Initiative entstand, möchte die wissenschaftliche Diskussion über "die Konstruktion von Differenz und Grenze in den Medien" in die Öffentlichkeit tragen.
Die Tagung besteht aus mehreren Filmvorführungen, die mit Vorträgen eingeleitet und danach diskutiert werden. Den Anfang macht der Film "Vénus Noire" von Abdellatif Kechiche. Er erzählt die auf historischen Fakten beruhende Geschichte der Südafrikanerin Sarah Baartmann: Sie wurde im 19. Jahrhundert als "Hottentotten Venus" in Europa als Attraktion vorgeführt.
Am Freitag geht es um den Film "The Halfmoon Files" von Philipp Scheffner. Den Abschluss am Samstag bildet eine wissenschaftliche Betrachtung des amerikanischen Science-Fiction-Films "Avatar" von James Cameron.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Interessierte, die an der gesamten Tagung teilnehmen möchten, sollten sich per E-Mail anmelden (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Für die Filmvorführungen ist keine Anmeldung erforderlich.
Weitere Informationen:
Arbeitsgruppe Postcolonial Media Studies, Institut für Medienwissenschaften, Ruhr-Universität Bochum, Universitätsstr. 150, 44801 Bochum, Tel. 0234/32 28072
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