wfp iconRom. – Das UN World Food Programme (WFP) und der UN-Flüchtlingskommissar (UNHCR) haben die internationale Gemeinschaft am Mittwoch dazu aufgerufen, aus der Zentralafrikanischen Republik stammenden Flüchtlinge in Kamerun zu unterstützen. Das Hilfsprogramm des WFP ist derzeit nur zu neun Prozent finanziert.

Bis zu 2.000 Menschen erreichten das Nachbarland jede Woche – insgesamt fast 90.000 Flüchtlinge seit Dezember 2013, die meisten Frauen und Kinder. 20 bis 30 Prozent von ihnen leiden laut Untersuchungen von WFP und UNHCR unter akuter Unterernährung.

Laut Aussagen der Exekutivdirektorin des WPF, Ertharin Cousin, sind die Menschen, die Kamerun erreichen, in einem erschreckenden Zustand. "Sie waren Wochen, manchmal Monate auf dem Weg, immer auf der Suche nach Nahrung." Dies sei die jüngste tragische Folge der eskalierenden Kämpfe, die die Zentralafrikanische Republik vor eine Zerreißprobe stellen. "Wir alle müssen jetzt handeln, sonst werden noch mehr Kinder unnötig leiden."

Guterres (UNHCR) fügte hinzu: "Die Lage der in Kamerun ankommenden Flüchtlinge ist sehr kritisch und Zeit ist ein entscheidender Faktor: Viele der Flüchtlinge sind stark unterernährt und gefährlich erkrankt." Die Herausforderung bestehe daher nicht allein darin, all diesen Menschen Zuflucht zu geben. "Es geht darum, ihr Leben zu retten", erklärte Guterres.

Die Leiter der beiden UN-Organisationen betonten in Rom, dass die finanziellen Mittel für die Nothilfe jedoch nahezu erschöpft seien, da die Zahl der Flüchtlinge mit jedem weiteren Gewaltausbruch in der Zentralafrikanischen Republik weiter ansteige.
WFP hat seit dem 22. Mai 44.700 Flüchtlinge und Staatenlose mit Notrationen für einen Monat unterstützt. Angesichts des ernsten gesundheitlichen Zustands vieler Flüchtlinge begann WFP Anfang Mai zusätzlich, an einigen Grenzübergängen und Flüchtlingscamps Spezialnahrung an die Ankommenden zu verteilen.

Außerdem hilft WFP auch Kindern unter fünf Jahren sowie allen schwangeren und stillenden Müttern mit speziell angereicherten Nahrungsmitteln, um lebenslange Folgen von Mangel- und Unterernährung zu verhindern. Am Mittwoch ist das zweite von WFP gecharterte Flugzeug in Kamerun gelandet – beladen mit 127 Tonnen besonders nährstoffreichen Engergie-Keksen und sofort verzehrbarer Spezialnahrung aus dem humanitären Zentrum der Vereinten Nationen in Dubai. Das erste Flugzeug hatte Kamerun bereits am Sonntag erreicht.

90.000 Flüchtlinge leben in Ost-Kamerun und der Region Adamawa an 300 verschiedenen Orten auf einer Fläche von 50.000 km², so der UN-Flüchtlingskommissar. Der Beginn der Regenzeit und die schlechten Straßen verstärken noch die logistische Herausforderung, diese Menschen zu erreichen. Dies bedeutet, dass sich die Lebensbedingungen in den Lagern und Siedlungen weiter verschlechtern werden. Mehr als 226.000 Menschen sind seit September 2013 vor der Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik geflohen. 86.068 Flüchtlinge haben in Kamerun, 14.000 in Tschad, 14.141 in der Demokratischen Republik Kongo und 8.891 in der Republik Kongo Zuflucht gesucht. Sie alle benötigen humanitäre Hilfe. Doch die Nothilfe des WFP für die Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik sind zu 70 Prozent oder mehr unterfinanziert.

In Kamerun startete  das WFP einen Nothilfe-Einsatz, um 100.000 Menschen zu ernähren. Über einen Zeitraum von acht Monaten werden dafür 15 Millionen US-Dollar benötigt. Bis Ende des Jahres sind zusätzlich 9,7 Millionen US-Dollar in Tschad, 11,6 Millionen US-Dollar in der Demokratischen Republik Kongo und 2,7 Millionen US-Dollar in der Republik Kongo nötig, um die Hilfe in allen vier Ländern finanzieren zu können.

Derzeit ist der regionale Nothilfeplan für die Zentralafrikanische Republik lediglich zu neun Prozent finanziert. Die dort vorgesehenen Hilfsmaßnahmen werden von UNHCR, WFP und 13 weiteren Partnerorganisationen in den vier Staaten durchgeführt, die von der zentralafrikanischen Flüchtlingskrise betroffen sind – Kamerun, Tschad, der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo.

Quelle: www.wfp.org

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.