difaem 100Tübingen. - Pünktlich zur 20. Internationalen Aidskonferenz 2014 hat der Medicines Patent Pool sieben neue Patentlizenzen für die Fertigung generischer HIV-Medikamente vereinbart. Damit soll die Verfügbarkeit antiretroviraler Therapien in wirtschaftlich armen Ländern erweitert werden. "Diese Nachricht gibt Hoffnung, dass die Medikamente auch für die Menschen in ärmeren Ländern erschwinglich werden, die sich Originalmedikamente nicht leisten können", sagte Dr. Elisabeth Schüle vom Deutsches Institut für Ärztliche Mission (Difäm) am Dienstag in Tübingen.

Die Gesundheitsreferentin der christlichen Difäm ist Teilnehmerin der diesjährigen Aidskonferenz in Melbourne, Australien, wo neben den neuesten Erkenntnissen zu HIV und Aids die Verfügbarkeit antiretroviraler Medikamenten diskutiert wird. Noch immer können sich die meisten Menschen in Entwicklungsländern die teuren Originalmedikamente nicht leisten.

Wenn Pharmafirmen, die Patente auf wichtige HIV-Medikamente haben, diese an den Patentpool lizenzieren, können Generikafirmen diese Medikamente gegen eine Lizenzgebühr zu viel günstigeren Preisen produzieren. Bis heute hat der Patentpool, der von UNITAID gegründet und von den Vereinten Nationen unterstützt wird, Lizenzvereinbarungen für acht antiretrovirale Medikamente abgeschlossen und sechs Generika-Herstellern Lizenzen erteilt.

"Die neuen Lizenzverträge sind große Fortschritte und ein wichtiger Teilerfolg unserer Bemühungen, allen Menschen mit HIV und Aids die notwendige Behandlung zu ermöglichen. Aber wir müssen dran bleiben, sowohl in der Therapie als auch in der Prävention", sagte Difäm-Direktorin Gisela Schneider. "Wir sind gefordert, die Gesundheitssysteme in all den Ländern weiter zu stärken, HIV-Programme in den allgemeinen medizinischen Dienst auch in ländlichen Gebieten zu integrieren und sicher zu stellen, dass die Menschen neben der Therapie auch die notwendige Zusatzversorgung bekommen."

Quelle: difäm.de


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