altZwischen der Europäischen Union und Kamerun tritt ein sogenanntes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (Economic Partnership Agreement, EPA) in Kraft. Wie die EU mitteilt, sieht dieses „Interim-EPA“ für Exporte aus Kamerun zoll- und kontingentfreien Zugang zum EU-Markt vor. Im Gegenzug werde Kamerun seinen Markt bis 2023 für europäische Exporte öffnen. Eine Reihe von Produkten seien jedoch von dieser Marktöffnung ausgenommen, um den Schutz von Agrar- und Handelsmärkten zu gewährleisten, die Kamerun als sensibel erachtet. Darüber hinaus enthalte das Interim-EPA Bestimmungen zu handelspolitischen Schutzinstrumenten, zur Beilegung von Streitigkeiten und zur Entwicklungszusammenarbeit.

Das Interim-EPA tritt am 4. August in Kraft. Das Abkommen steht anderen Ländern der Region offen, die ihm beitreten wollen (Gabun, Äquatorialguinea, Zentralafrikanische Republik, Republik Kongo, Demokratische Republik Kongo, Sao Tome y Principe, Tschad).

Nach Auslaufen der Lome-Akommen wurde im Jahr 2000 das Cotonou-Abkommen vereinbart, das die Aushandlung von EPAs vorsieht. Ende 2007 zeichnete sich jedoch ab, dass es nicht möglich sein würde, die Verhandlungen in allen AKP-Regionen vor Ablauf der Cotonou-Handelsregelung am 31. Dezember 2007 abzuschließen. Daher wurde eine Reihe von Interim-Abkommen geschlossen, um mögliche Störungen im Handel für die AKP-Staaten aufgrund des Auslaufens der Cotonou-Handelsvereinbarung am 31. Dezember 2007 zu vermeiden. 

Die Themen, die vom WPA abgedeckt werden können, gehen über den Warenhandel hinaus und betreffen den Dienstleistungs- und Investitionsbereich sowie handelsbezogene Bereiche wie nachhaltige Entwicklung, Wettbewerb, Handelserleichterungen und Transparenz im öffentlichen Auftragswesen. Diese Themen sind im Interim-WPA bereit in Form von Klauseln berücksichtigt, die ihre spätere Aushandlung vorsehen.

Die EU ist sowohl bei den Importen (35 %) als auch bei den Exporten (46 %) Kameruns der wichtigste Partner des zentralafrikanischen Landes. Zu den wichtigsten EU-Exporten nach Kamerun zählen Industriegüter, Fahrzeuge, Chemikalien und Arzneimittel. Zu den wichtigsten Exporten Kameruns in die EU zählen Erdölprodukte, Aluminium, Holz und Agrarerzeugnisse. Letztere umfassen Roherzeugnisse  wie Kakao, Kaffee, Bananen, Kautschuk als auch verarbeitete Produkte (Kakaoerzeugnisse, Verarbeitungserzeugnisse aus Obst und Gemüse, etc.).

Quelle: ec.europa.eu

 


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