faoRom. - Die Kämpfe in Gaza haben Bauern und Hirten dazu gezwungen ihr Land zu verlassen. Auch die Fischerei musste aufgegeben werden. Das brachte die gesamte lokale Nahrungsmittelproduktion zum Erliegen und gefährdet die Lebensgrundlage vieler Menschen im Gaza Streifen. Der Wiederaufbau des Agrarsektors nach dem Ende des Konflikts wird nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO ) langfristige Hilfe benötigen.

Laut FAO wurden durch die Kämpfe 17.000 Hektar Agrarfläche, sowie Infrastruktur, Gewächshäuser, Bewässerungssysteme und Fischerboote zerstört. Nach dem neuesten Meldungen des von der FAO und dem Welternährungsprogramm (WFP) koordinierten Food Security Sector (FSS) hat Gaza zusätzlich die Hälfte des Geflügels verloren. Entweder durch direkte Zugriffe auf ihre Schutzräume oder das Fehlen von Wasser, Futter oder Pflege. Etwa 64.000 Tiere brauchen dringend Futter und Wasser um weiteres Tiersterben zu verhindern und damit die Lebensgrundlage von Bauern zu sichern. Auch die Fischer haben während des Konflikts große Verluste hinnehmen müssen, nach Angaben von FSS verloren sie innerhalb eines Monats 234.6 Tonnen Fisch, was fast zehn Prozent des Jahresfangs umfasst.

"Bis jetzt haben die laufenden militärischen Operationen detaillierte Bewertung der Schäden in der Landwirtschaft verhindert", sagte Ciro Fiorillo, Leiter des Büros der FAO in der Westbank und im Gazastreifen. "Mit der neuesten Waffenruhe war es aber möglich eine Reihe von Exkursionen zu landwirtschaftlichen Standorten unter der Leitung des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) zu initiieren. Diese Tätigkeit wird sich fortsetzen, solange die Sicherheitslage es zulässt, und wird zu einem detaillierten Bericht über Schäden in der Landwirtschaft und Aufbauanforderungen führen", fügte er hinzu.

Im Gazastreifen werden die meisten Nahrungsmittel importiert, aber lokal produzierte Nahrungsmittel sind eine wichtige Quelle von nahrhaftem und preiswertem Essen. Etwa 28.600 Menschen in Gaza leben von der Landwirtschaft.

"Mit der jüngsten Waffenruhe sind viele Bauern und Hirten nun in der Lage, ihr Land zu erreichen, angesichts der Schäden und dem Mangel an Strom und Wasser, sowie der Unsicherheit in Bezug auf militärische Einsätze, stehen sie allerdings vor ernsten Hindernissen, ihre Arbeit wieder aufzunehmen", so Fiorillo.

Die Lebensmittelpreise in Gaza schwanken stark im Vergleich zu der Zeit vor den Feindseligkeiten. Die Preise für Eier sind um 40 Prozent gestiegen, Kartoffeln um 42% und Tomaten um 179%. Unter diesen Bedingungen ist laut FAO praktisch die gesamte Bevölkerung von Gaza (etwa 1,8 Millionen Menschen) derzeit auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Das WFP und das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) helfen regelmäßig etwa 1,1 Millionen Menschen. Zusätzlich werden etwa 700.000 Menschen durch das palästinensische Ministerium für Soziales, UNRWA und WFP mit Lebensmitteln unterstützt.

Quelle: fao.org


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