caritas 150Freiburg. - Um die Ausbreitung von Ebola zu stoppen, weitet Caritas international die Gesundheitserziehung in vier westafrikanischen Ländern stark aus. „Solange es weder Impfung noch Heilung gibt, ist Aufklärung derzeit der einzige Weg, die Ausbreitung der Epidemie zu verhindern. Dafür braucht es afrikanische Experten und Helfer, die das Vertrauen der Menschen genießen und ihr Wissen bis in entlegene Dörfer tragen“, erklärte Birgit Kemmerling, Westafrika-Referentin von Caritas international am Freitag in Freiburg.

Das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes kann dabei auf ein Netz von katholischen Radiostationen, Hospitälern, Gesundheitszentren und Schulen zurückgreifen. Für den Aufbau weiterer Aufklärungsteams und die Versorgung von Ebola-Erkrankten stellt Caritas international zwei Millionen Euro zur Verfügung. 1,6 Million Euro davon stammen vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Um die Bevölkerung über Infektionswege und Schutzmöglichkeiten zu informieren sowie Vorurteile abzubauen, sind seit Monaten Caritas-Mitarbeiter in Westafrika im Einsatz. Dafür stehen allein in und um Monrovia 19 Radiostationen der katholischen Kirche zur Verfügung. Wichtige Multiplikatoren sind auch Priester und Lehrer. Mit der jetzt von Caritas international eingeleiteten Ausweitung der Ebola-Hilfe werden in Liberia, Sierra Leone, Guinea-Bissau und Senegal unter anderem nochmals 1350 Gesundheitserzieher ausgebildet. Damit wird die gemeindebasierte Vorsorge, neben der medizinischen Hilfe das zweite wichtige Standbein im Kampf gegen das Ebola-Virus, weiter gestärkt. „Caritas will noch stärker dort präsent sein, wo die Menschen sich anstecken: in den Dörfern und Armutsquartieren. Dort muss der Kampf gegen Ebola gewonnen werden“, erklärte Kemmerling. Zweiter Schwerpunkt der Caritas-Hilfe ist die Versorgung betroffener Familien, die durch die Erkrankung eines Angehörigen vielfach in existenzielle Not gestürzt werden, mit Nahrung, Handschuhen, Desinfektionsseife und Thermometern.

Den noch immer großen Aufklärungsbedarf sowie die Stigmatisierung der Betroffenen belegt eine von Caritas USA, Unicef und Focus 1000 initiierte aktuelle Studie. Die Befragung von 1413 Personen in Sierra Leone zeigt einerseits einen recht guten Wissensstand bezüglich der Möglichkeiten sich vor dem Virus zu schützen, offenbarte andererseits aber auch gefährliches Halbwissen bezüglich der Übertragungswege: So vermuteten jeweils 30 Prozent der Befragten fälschlicherweise, dass Ebola von Moskitos bzw. über die Luft übertragen werde. 76 Prozent gaben an, dass sie einen genesenen Ebola-Infizierten nicht wieder in ihrer Nachbarschaft willkommen heißen würden. „Insbesondere die Stigmatisierung der Betroffenen macht uns große Sorgen. Das ist eine menschliche Tragödie, die auch den Kampf gegen die Epidemie schwächt, da auf den genesenen Ebola-Patienten große Hoffnungen sowohl in der Therapie als auch der Aufklärung ruhen“, so Kemmerling.

Die Studie sowie weitere Informationen zur Ebola-Hilfe von Caritas finden sich hier.

Quelle: www.caritas-international.decaritas-international.de


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