bne 84Bonn. - Mit einer Konferenz im japanischen Nagoya endet die UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Anlässlich der am Dienstag beginnenden Tagung hat die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch gefordert, BNE in allen Bildungsinstitutionen stärker zu verankern. Die Bundesregierung solle den Rahmen schaffen, damit insbesondere Lehrer und Multiplikatoren gezielt für diese Themen qualifiziert werden.

Dies würde aus der Sicht von Germanwatch den Bildungsinstitutionen ermöglichen, noch weit wirksamere Impulse für nachhaltigere Entwicklung zu setzen. Benötigt werde ein Ansatz, der die gesamten Bildungsinstitutionen umfasst, damit sie zum gelebten Vorbild für Nachhaltigkeit werden, so Germanwatch am Montag in Bonn.

"Die nun zu Ende gegangene UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung hat seit 2005 in vielen ausgezeichneten Projekten gezeigt, was auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Entwicklung alles möglich ist", konstatierte Germanwatch.

Die UN-Generalversammlung hat inzwischen beschlossen, dass die Dekade in ein Weltaktionsprogramm zu Bildung für nachhaltige Entwicklung übergehen soll. Dieses soll bis zur kommenden UN-Generalversammlung im September 2015 entwickelt werden. Der vorliegende Entwurf zum Weltaktionsprogramm sieht vor, Bildung für nachhaltige Entwicklung in allen Bereichen von Bildung sowie Aus- und Weiterbildung aufzunehmen und auszubauen, um Fortschritte hin zu nachhaltiger Entwicklung zu erreichen.

Germanwatch hält den Entwurf in der vorgelegten Form jedoch für unzureichend. "Wir erwarten von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka, dass sie sich bei der UN-Konferenz für ein ambitioniertes Weltaktionsprogramm einsetzt", sagte Stefan Rostock, Bildungsexperte bei Germanwatch. "Dafür sollte ein Zukunftsfonds zur langfristigen Finanzierung eingerichtet werden. Wenn wirklich Fortschritte erreicht werden sollen, muss die finanzielle Ausstattung des Aktionsprogramms  deutlich über der Ausstattung der UN-Dekade liegen."

Stefan Rostock weiter: "Bildung für Nachhaltige Entwicklung verfehlt ihr Ziel, wenn sie nicht auch für die Notwendigkeit veränderter politischer Rahmenbedingungen sensibilisiert. Derzeit fordert BNE zu oft nur die Verhaltensänderung des Einzelnen. Es führt zu Ohnmachtsgefühlen, wenn die notwendige Veränderung alleine dem Einzelnen aufgebürdet wird."

Germanwatch fordert die Bundesregierung zudem auf, BNE in weiteren internationalen Prozessen - wie der Post-2015 Agenda (u.a. Sustainable Development Goals) - wirkungsvoll zu verankern.  

=> Aktueller Entwurf zum Weltaktionsprogramm Bildung für Nachhaltige Entwicklung

Quelle: www.germanwatch.org


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