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Berlin. - Jeder vierte Mensch ist zwischen zehn und 24 Jahren alt – das sind weltweit 1,8 Milliarden Menschen und damit mehr als jemals zuvor. Vor allem in den ärmsten Ländern der Welt werde ihre Zahl weiter wachsen, so der Weltbevölkerungsbericht 2014, der am Dienstag vom Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) veröffentlicht worden ist.

Wenn in die Bildung, Gesundheitsversorgung und Arbeitsmöglichkeiten junger Menschen investiert wird, können sie die Entwicklung armer Länder deutlich voranbringen. Diese These vertritt der UNFPA-Bevölkerungsbericht 2014, der den Titel "1,8 Milliarden junge Menschen – Potenzial für die Gestaltung der Zukunft" trägt.

Viele Länder, in denen ein besonders hoher Anteil Jugendlicher lebt, gehören heute zu den ärmsten der Welt. Vielerorts, so der Bericht, beginnen jedoch die Fertilitäts- und Sterberaten zu sinken, und viele junge Menschen kommen ins erwerbsfähige Alter. Damit ergebe sich eine aussichtsreiche demografische Lage, die Entwicklung und Wirtschaftswachstum beschleunigen kann.

"Um von der günstigen Bevölkerungsstruktur zu profitieren, müssen Staaten gezielt in junge Menschen investieren – vor allem in eine hochwertige Bildung, eine umfassende Gesundheitsversorgung inklusive Aufklärung und Verhütung sowie menschenwürdige Arbeitsmöglichkeiten", sagte Michael Herrmann, Senior-Berater zu Bevölkerung und Ökonomie beim Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA). "Auch die Stärkung von Mädchen und Frauen ist maßgeblich, damit sie bewusst entscheiden können, wie viele Kinder sie bekommen, und am Erwerbsleben teilhaben können."

JUNGE MENSCHEN OFT BENACHTEILIGT

"Nach wie vor werden die Rechte von jungen Menschen – vor allem von Mädchen – mit Füßen getreten", erklärte Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Jeden Tag werden 39.000 Mädchen im Kindesalter verheiratet, 57 Millionen Kinder besuchen keine Grundschule. Das ist beschämend und sollte die internationale Gemeinschaft endlich wachrütteln. Trotz aller Entwicklungserfolge reichen die Maßnahmen nicht aus, um Jugendliche zu schützen und sie angemessen zu beteiligen. Wir brauchen ambitionierte Entwicklungsziele für die Zeit nach 2015, die die Bedürfnisse junger Menschen stärker in den Mittelpunkt rücken. Denn bisher wird diese große Gruppe von 1,8 Milliarden Menschen in der Post-2015-Agenda ignoriert."

=> Weltbevölkerungsbericht 2014


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