tropenholz fsc cib 200Hamburg. - Beim Weihnachts-Shoppen kann es leicht passieren, dass man unfreiwillig Produkte aus Tropenholz kauft, dessen legale Herkunft die Hersteller nicht belegen können. Das zeigt ein aktueller Marktcheck von ROBIN WOOD.

Die Umweltorganisation hat bei Kaufhäusern in Hamburg, darunter Karstadt, Galeria Kaufhof, Douglas und Idee-Creativmarkt, insgesamt 14 holzhaltige Produkte eingekauft und von einem Experten des Thünen-Instituts begutachten lassen. Untersucht wurden u.a. Schachbretter, Pfeffermühlen, Kosmetikpinsel, Besteck und Tischtennisschläger – Produkte, die zu Weihnachten gern verschenkt werden. Das Ergebnis ist ernüchternd: Elf Produkte enthielten Tropenhölzer. Allesamt stammten sie aus dem tropischen Afrika, also aus krisenreichen Regionen mit einem sehr hohen Anteil an illegalem Holzeinschlag und illegalem Holzhandel. Keiner der Anbieter konnte die legale Herkunft der verwendeten Hölzer lückenlos und glaubhaft belegen. Acht der gefundenen Hölzer stammen zudem von Baumarten, die laut Roter Liste als gefährdet eingestuft sind. Auf keinem Produkt war vollständig angegeben, welche Hölzer aus welchem Land verwendet wurden.

Die Produkte sind auf dem Markt, obwohl in der EU seit März 2013 die Einfuhr von Holz und Holzerzeugnissen aus illegalem Einschlag per Verordnung untersagt ist. Tatsächlich ist die EU-Holzhandels-Verordnung jedoch ein zahnloser Tiger, denn sie enthält zahlreiche Ausnahmeregelungen: Holzwaren, die bei Tisch oder in der Küche Verwendung finden, Pinsel, Spiele, Sportgeräte – alle beim ROBIN WOOD-Marktcheck unter die Lupe genommenen Produkte fallen nicht unter die Verordnung. Auch beim Import von Holzkohle, Büchern, Sitzmöbeln, Beleuchtungskörpern und Werkzeugen muss kein Legalitätsnachweis erbracht werden. Außerdem sind die Kontrollen und Strafvorschriften schwach.

"Die EU-Holzhandelsverordnung muss dringend verschärft werden, um den Import von Tropenholz aus illegalen Quellen wirksam zu unterbinden", fordert ROBIN WOOD-Tropenwaldreferentin Tina Lutz. Eine Revision der Verordnung ist für 2015 geplant.

"Alle von ROBIN WOOD untersuchten Produkte hätten genauso gut aus Holz nicht gefährdeter Baumarten hergestellt werden können", erklärt ROBIN WOOD-Waldexperte Rudolf Fenner. "Wir fordern Hersteller und Anbieter auf, den Handel mit Produkten aus Tropenholz zu unterlassen, dessen legale und ökologisch verträgliche Herkunft sie nicht nachweisen können."

=> https://www.robinwood.de/illegales-Holz.1042.0.html
Quelle: Medienmitteilung www.robinwood.de 


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