Bensheim. - Autos flogen durch die Luft, Gebäude stürzten wie Kartenhäuser ein: Das Erdbeben am 12. Januar 2010 traf den Inselstaat Haiti mit voller Wucht – und völlig unvorbereitet. Mehr als 300.000 Menschen starben, mindestens ebenso viele wurden verletzt und fast zwei Millionen Kinder und Erwachsene verloren ihr Zuhause.
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) und ihre Partner leisteten sofort Nothilfe. In den ersten zwölf Monaten ermöglichten sie zum Beispiel 126.000 medizinische Behandlungen für vom Erdbeben betroffene Menschen. Dr. Rainer Brockhaus Geschäftsführer der CBM: "Eine Herausforderung war für uns, den Verletzten und Überlebenden Rehabilitation zu bieten, so dass sie keine dauerhaften körperlichen oder psychischen Behinderungen bekamen." Zur Zeit des Erdbebens gab es zum Beispiel kaum Physiotherapeuten vor Ort, da es die Ausbildung dazu in Haiti nicht gab. Die CBM setzte daher nach der Ersthilfe den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Ausbildung von Fachkräften.
Engagement für eine inklusive Gesellschaft
Die CBM war bereits vor dem Erdbeben in Haiti aktiv und ist es noch immer. Neben der medizinischen Unterstützung ist das Ziel der Arbeit, dass Menschen mit Behinderungen die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben wie Menschen ohne Behinderungen, also eine inklusive Gesellschaft. In der Vergangenheit waren behinderte Menschen in Haiti von der Gesellschaft häufig ausgeschlossen.
Jetzt berät die CBM die Regierung zur Beteiligung von behinderten Menschen im öffentlichen Leben. Mit ihren Partnern unterstützt die CBM behinderte Kinder und Jugendliche, Regelschulen zu besuchen und ermöglicht ihnen eine Ausbildung. Daneben baute die Entwicklungshilfeorganisation mit Unterstützung der Gesellschaft für Internationalen Zusammenarbeit (GIZ) ein Inklusionszentrum auf. Dort bilden die Mitarbeiter lokale Selbsthilfegruppen weiter und unterstützen sie, eigene Projekte umzusetzen.
--> Medienmitteilung: cbm.de