Bonn. - Die Welt können wir nur mit Jugendlichen retten. Darüber waren sich Politiker, Kirchenträger, junge Menschen aus aller Welt und mehr als 600 Gäste beim Don Bosco Forum einig. Friedrich Kitschelt, Staatsekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), stellte heraus: "Dort wo Regierungen die Menschen von der Partizipation ausschließen, wo Korruption herrscht und Zivilgesellschaft sich nicht mehr entfalten darf, können wir keine Partnerschaft auf Regierungsebene eingehen. Aber wir dürfen die Menschen nicht im Stich lassen. Dort müssen und wollen wir mit nichtstaatlichen Organisationen (NRO) und Kirchen zusammenarbeiten."
Sein Gesprächspartner Bruder Jean Paul Muller, Generalökonom der Salesianer Don Boscos in Rom, lenkte den Blick auf eine oft vergessene Zielgruppe moderner Entwicklungsarbeit: die jungen Menschen. Die Gestaltung einer gerechten Welt sei Alltag für viele Engagierte weltweit. "In diesem Alltag sind die Jugendlichen unser Motor und Potential. Wir müssen ihnen und ihren Fähigkeiten vertrauen", forderte Muller. Die Entscheidungsträger müssten sich ständig hinterfragen, ob sie der Jugend genügend Raum geben, um an der Gestaltung der Einen Welt tatsächlich partizipieren zu können.
Diesen Raum zum Dialog und zur Partizipation bot das Don Bosco Forum. Die Teilnehmer einer internationalen Jugendkonferenz gestalteten weite Teile des Programms. Mit einem eindrucksvollen Bühnenbild drückten sie ihre Wünsche für eine gerechte Zukunft aus. Co-Moderatorin Rosi (26) befragte die Teilnehmer der Jugendkonferenz Jasmin (27) aus Österreich und Nikola (18) aus Montenegro nach ihren Zukunftsvisionen. Sie konfrontierten Redner und Publikum mit ihrer – oft ganz anderen – Sicht der Dinge und forderten eine "Welt ohne Grenzen". Fuad (24) aus Palästina berichtete davon, wie es ist, wenn man für ein Stück Brot lange Schlange stehen muss. Und das nur weil das Mehl auf der anderen Seite der Mauer nicht durchgelassen wird.
1,2 Millionen Menschen weltweit sind zwischen 15 und 24 Jahre alt. 90 Prozent von ihnen leben in Entwicklungsländern. Die soziale Lage und politischen Umstände, in denen viele Jugendliche weltweit leben, führen dazu, dass ihre Stimme oft nicht gehört wird. "Im Sinne der christlichen Sozialethik und der Pädagogik Don Boscos müssen wir den Mensch in den Mittelpunkt stellen", machte Kitschelt deutlich und stellte fest: "Wenn Jugendliche ihre Fähigkeiten entfalten können, entwickeln sie ein Bewusstsein dafür, wie die Welt aussehen soll, in der sie leben möchten. So wächst aus Bildung Verantwortung!"
Diesen Leitgedanken ganzheitlicher Pädagogik formulierte bereits der Turiner Priester Johannes Bosco. Der von ihm gegründete Orden, die Salesianer Don Boscos, leistet heute in 132 Ländern der Welt Jugend- und Entwicklungsarbeit. Die weltweite Don Bosco Familie feiert in diesem Jahr das 200-jähirge Jubiläum des Geburtstags Don Boscos. Zu diesem Anlass luden die Bonner Organisationen Don Bosco Mission und Don Bosco Mondo e.V. zum Don Bosco Forum mit dem Titel "…nur mal kurz die Welt retten?" in die Aula des Hauptgebäudes der Universität Bonn ein.
Foto © Don Bosco/Raoul Kowolik
Quelle: www.don-bosco-mondo.de