serguei lavrov russland 200Havanna/Moskau. - Anlässlich seiner aktuellen Lateinamerikareise hat sich der russische Außenminister Sergej Lawrow über die Beziehungen der Vereinigten Staaten zu den Ländern der Region geäußert. Bezug nehmend auf das gegen die Regierung Venezuelas gerichtete Sanktionsdekret von US-Präsident Barack Obama sagte er in einem Interview dem TV-Sender Rossiya 1: "Wir würden es begrüßen, wenn die Vereinigten Staaten damit aufhören, in ihrer geografischen Umgebung nach Feinden zu suchen und sie stattdessen auf die einhellige Stimme Lateinamerikas und der Karibik hörten".

Die US-Politik in Lateinamerika sei "sehr ungereimt". Während Washington Maßnahmen ankündige, um das Verhältnis zu Kuba zu verbessern, werde Druck auf die venezolanische Regierung mit der Begründung ausgeübt, das südamerikanische Land stelle eine Bedrohung für die USA dar. "Ich denke, die Absurdität dieser Aussage ist offensichtlich", kommentierte Lawrow.

Obama hatte Venezuela Anfang März zu einer "ungewöhnlichen und außerordentlichen Bedrohung für die nationale Sicherheit und die Außenpolitik der Vereinigten Staaten" erklärt und Sanktionen gegen Regierungsfunktionäre verhängt. Dies trifft seither auf die einhellige Ablehnung der lateinamerikanischen Bündnisse Union Südamerikanischer Nationen (Unasur) und der Bolivarischen Allianz für Amerika (ALBA) sowie der wichtigsten sozialen und politischen Akteure der Region. In vielen Stellungnahmen wird von Obama die Rücknahme seines Dekrets gefordert.

Zum Auftakt einer Reihe von Arbeitsbesuchen in mehreren lateinamerikanischen und karibischen Ländern ist der russische Außenminister gestern in Kuba eingetroffen. Sein Programm wird ihn weiter nach Guatemala, Nicaragua und Kolumbien führen.

Foto: ESCAMBRAY.CU

(Dieser Artikel ist zuerst auf amerika21.de erschienen. Er wird im Rahmen einer Content-Partnerschaft auf epo.de publiziert.)


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