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Kathmandu. - Einen Monat nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal haben das UN World Food Programme (WFP) und die Diakonie Katastrophenhilfe und ihre Partner des weltweiten Netzwerks ACT Alliance (Action by Churches together) Bilanz gezogen. Fast 2 Millionen Überlebende werden mit lebensrettenden Notrationen unterstützt. In einer neuen Phase des Nothilfeeinsatzes werden nun Bergsteiger und Träger eingesetzt, um noch mehr Menschen in abgeschnittenen Bergdörfern zu erreichen. "Jetzt ist die größte Herausforderung, ausreichend Unterkünfte für betroffene Familien bereitzustellen", sagte Michael Frischmuth, Kontinentalleiter Asien der Diakonie Katastrophenhilfe. "In den kommenden Wochen ist aufgrund des Monsun mit schweren Regenfällen und damit auch mit Erdrutschen zu rechnen. Das kann weitere Häuser zerstören und wichtige Zugangswege für Hilfsgüter blockieren."

Im Rahmen der zweiten Phase des Nothilfeeinsatzes gelangen Bergsteigerteams bereits am Montag zu den Menschen in entlegenen Dörfern, die weder Straßenzugang noch Landemöglichkeiten für Helikopter haben. Die Bergsteiger ermitteln für WFP und humanitäre Partnerorganisationen den Hilfsbedarf der Betroffenen. Bis zu 20.000 Träger werden bald die benötigten Hilfsgüter zu diesen Gemeinden bringen. So können auch die Träger trotz ausbleibender Touristen weiter ihren Lebensunterhalt sichern.

Die im Juni beginnende Monsunsaison macht schnelle Hilfe noch dringender, da starke Regenfälle den Zugang zu abgelegenen Gebieten weiter erschweren werden. WFP unterstützt die gesamte humanitäre Gemeinschaft durch ein Netzwerk von Logistikzentren, eine Versorgungsroute über Land aus Indien, eine Lastwagenflotte und Helikopter, um auf dem Landweg unzugängliche Gebiete zu erreichen. Außerdem stellt WFP Kommunikationsdienste für alle Hilfsorganisationen bereit.Das WFP-Nothilfezentrum am Flughafen in Kathmandu ist Dreh- und Angelpunkt der internationalen humanitären Hilfe in Nepal. Das Zentrum ist Teil der langfristigen Katastrophenvorbereitung des WFP und wurde vier Wochen vor dem ersten Erdbeben eröffnet. So konnten WFP-Mitarbeiter direkt nach dem Erdbeben Hilfe für die Überlebenden mobilisieren.

Neben Lebensmitteln, Wasser, Kochgeschirr und Decken verteilt die Diakonie Katastrophenhilfe deshalb auch Planen, Baumaterial und Werkzeuge unter anderem in den Regionen Kaski nordwestlich und Dhading westlich von Kathmandu. Hier sind bis zu 98 Prozent der Haushalte betroffen. In diesen Regionen arbeiten viele Männer als Hilfsarbeiter im Ausland. Gerade Haushalte, die allein von Frauen geführt werden, sollen beim Aufbau der Häuser unterstützt werden. "Wenn der Monsun vorbei ist, folgt direkt der Winter", erklärte Michael Frischmuth. "Für die Bewohner der Dörfer in höheren Lagen muss daher jetzt schon mitbedacht werden, dass die Unterkünfte auch winterfest sind." Insgesamt rund 22.000 Familien wollen die Partner der Diakonie Katastrophenhilfe ausstatten, damit sie rechtzeitig Notunterkünfte errichten oder ihre Häuser reparieren können.

"Schwere Nachbeben und der bevorstehende Monsun stellen die Betroffenen und auch die Helfenden vor große Herausforderungen. Hinzu kommen die geografische Beschaffenheit des Landes und begrenzte Transportwege nach Nepal", so Michael Frischmuth, der das zweite Erdbeben mit seinem Team in Kathmandu erlebt hat. "Umso wichtiger ist die Koordinierung der Hilfe, um schnell eine große Anzahl von Menschen in allen zerstörten Regionen zu erreichen."

Foto: © A man begins rebuilding his family's collapsed home in Kerauja in Gorkha Disctrict Zoie Jones

Quellen: wfp.org | diakonie-katastrophenhilfe.de


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