Köln. - Vor 15 Jahren, am 31. Oktober 2000, hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die UN-Resolution 1325 zum Thema "Frauen, Frieden und Sicherheit" verabschiedet. Die Kernforderungen: Frauen sollen an Friedensprozessen beteiligt und vor sexualisierter Gewalt in bewaffneten Konflikten geschützt werden. "Weder die Vereinten Nationen noch ihre Mitgliedsstaaten setzen die Resolution bislang befriedigend um", erklärte Monika Hauser, Gründerin der Frauenrechtsorganisation medica mondiale.
Es bedürfe eines konsequenteren politischen Engagements gerade auch seitens der Bundesregierung, sagte Hauser weiter. Beispielsweise könnten BotschafterInnen vor Ort die Beteiligung von Frauenorganisationen an Friedensprozessen stärker fördern, Frauenrechtsverteidigerinnen schützen und sexualisierte Gewalt anprangern. Wichtiger Ansatzpunkt sei hier die Ausbildung von DiplomatInnen. Außerdem müsse das Auswärtige Amt das Thema Geschlechtergerechtigkeit in der Krisenprävention, Stabilisierung und Konfliktnachsorge berücksichtigen und verwirklichen.
Zum 15. Jahrestag hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ein Gutachten zur Implementierung der Resolution 1325 in Auftrag gegeben. Es sollte Mängel und Herausforderungen identifizieren sowie Handlungsempfehlungen formulieren. Am 14. Oktober 2015 wurden die Ergebnisse in Form einer "Globalen Studie" in New York veröffentlicht. Das Fazit lautete: Es hapert an der praktischen Umsetzung.
medica mondiale unterstützt die Empfehlungen der Studie: Neben der Prävention von Konflikten spielt die Strafverfolgung bei Vergewaltigungen eine wichtige Rolle. Schwere Verbrechen an Frauen und Mädchen müssen strafrechtlich verfolgt und TäterInnen zur Rechenschaft gezogen werden. "Nicht nur die einzelne Gewalttat an einer Frau ist zu verurteilen", mahnte Hauser an, "sondern auch die grundsätzliche Diskriminierung von Frauen und Mädchen muss ein Ende haben." Für den Erfolg von Friedensbemühungen ist es unerlässlich, lokale Gruppen und Initiativen einzubeziehen. Ebenso wichtig sind ausreichende Mittel und Ressourcen, um all das praktisch umzusetzen.
Seit 1993 setzt sich medica mondiale ein für traumatisierte Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten. In der Folge entstanden Projekte in Bosnien und Herzegowina, im Kosovo, in Albanien, in Afghanistan und in Liberia. Mit ihrem Projektefonds fördert medica mondiale außerdem lokale Frauenorganisation in Burundi, der DR Kongo, Ruanda, Uganda und seit 2015 auch im Nordirak. Neben gynäkologischer Versorgung, psychosozialer und rechtlicher Unterstützung bietet die Frauenrechtsorganisation Programme zur Existenzsicherung und leistet politische Menschenrechtsarbeit.
=> Global Study on the Implementation of Resolution 1325
Quelle: medicamondiale.org