Studie zu Klimaschäden

Berlin. - Das Klimaabkommen, das im Dezember in Paris verabschiedet werden soll, muss eine klare Agenda für die Betroffenen von Klimaschäden in armen Ländern enthalten. Das haben Brot für die Welt, Germanwatch und ACT Alliance am Dienstag gefordert. Die NGOs legten die Studie "Klimabedingte Schäden und Verluste – Die politischen Herausforderungen annehmen und gerecht lösen" vor, die beschreibt, wie eine solche wirksame Agenda für den Umgang mit Schäden und Verlusten (Loss & Damage) infolge des Klimawandels aussehen muss.

Zentrale Herausforderung angesichts der zunehmenden negativen Folgen des Klimawandels sei es, Leidtragenden solidarische und koordinierte Hilfe zu bieten, erklärten die NGOs. Dafür müssten systematische Klimarisikoanalysen gefördert werden. Zudem müssten neue Ansätze wie die G7-Klimaversicherungsinitiative so umgesetzt werden, dass sie die Ärmsten erreichen. Die Umsetzung der Menschenrechte, etwa der Rechte auf Nahrung, Wasser oder Gesundheit, müsse gestärkt und die Bevölkerung vor Ort mit einbezogen werden. Lokal Betroffenen sollte die notwendige Umsiedlung in Würde garantiert werden und Migranten, die ihre Heimat aufgrund des Klimawandels verlassen, brauchten internationalen Schutz. Die Studie bietet u.a. Fallbeispiele aus Bangladesch, El Salvador und von den Fidschi-Inseln.

"Der Umgang mit klimabedingten Schäden und Verlusten muss unbedingt im Abkommen von Paris verankert werden. Schäden und Verluste durch Klimaschutz und verbesserte Anpassung zu vermeiden - das muss Ziel des Abkommens sein", sagte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt. "Dass es dennoch und bereits jetzt zu Schäden kommt, ist ein Fakt, der nicht länger ignoriert werden darf. Die klimabedingten Fluchtursachen kann man nur wirksam bekämpfen, wenn das Pariser Abkommen auch die Interessen der armen Staaten und Bevölkerungsgruppen angemessen berücksichtigt und die Ärmsten unterstützt."

"Paris muss die vom Klimawandel Betroffenen stärken", betonte Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. "Deutschland hat gemeinsam mit der EU in den kommenden Wochen die Möglichkeit, sich für die ärmsten und verletzlichsten Staaten einzusetzen. Die EU als Wertegemeinschaft muss sich dafür einsetzen, dass niemand in der Klimakrise zurückgelassen wird. Sie muss insbesondere diejenigen unter den Industriestaaten überzeugen, die hier noch blockieren, dass dieses Thema nicht mehr von der Verhandlungsagenda zu schieben ist."

Die Studie wurde von Brot für die Welt, Germanwatch und ACT Alliance erstellt, dem Netzwerk der protestantischen und orthodoxen Kirchen mit 160 Mitgliedern weltweit.

=> Studie "Climate-Related Loss and Damage"

Quelle: www.brot-fuer-die-welt.de 


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