Berlin. - In Syrien tätige Hilfsorganisationen sind erleichtert über das Eintreffen von Hilfslieferungen in der belagerten Stadt Madaja. Hilfe erreichte auch weitere belagerte Städte wie Kafraya und Fua'a. Die Hilfsorganisationen, darunter CARE, Handicap International, Oxfam, Save the Children und World Vision, warnten am Dienstag jedoch, dass nur ein komplettes Ende der seit sechs Monaten anhaltenden Belagerung ausreichenden Zugang zu humanitärer Hilfe garantieren könne.
Rund 42.000 Menschen in Madaja sind innerhalb ihrer Stadt gefangen. Die Hilfslieferung, die die Stadt am Montag erreichte, wird laut den Vereinten Nationen für etwa einen Monat ausreichen. Die Hilfsorganisationen warnen jedoch, dass diese einmalige Erlaubnis nicht ausreiche, um die massive Unternährung anzugehen. Laut Ärzten in der Stadt nehmen die Menschen in Madaja im Durchschnitt nur 0,5 Prozent der benötigten Nährstoffe zu sich.
Aus Berichten lokaler Hilfsorganisationen geht hervor, dass bereits mehr als 50 Menschen aufgrund von Hunger und mangelnder medizinischer Versorgung gestorben sind. Zivilisten könnten das belagerte Gebiet weder betreten noch verlassen. Mindestens acht Menschen seien beim Versuch, Nahrungsmittel in die Stadt hereinzuschmuggeln, bereits ums Leben gekommen. Das einzige noch funktionierende Krankenhaus könne keine ausreichende medizinische Versorgung mehr leisten.
Madaja ist eines von 15 belagerten Gebieten in Syrien, in denen Bewohner eingesperrt sind und zu denen Hilfsorganisationen keinen oder nur äußerst begrenzten Zugang haben. CARE, Handicap International, Oxfam, Save the Children und World Vision riefen die Konfliktparteien am Dienstag dazu auf, die Belagerung von Städten sofort zu beenden und den Zugang für humanitäre Hilfe sicherzustellen. Mehr als 4,5 Millionen Menschen in Syrien leben derzeit in belagerten oder schwer erreichbaren Gegenden. Während Menschen in diesen Gegenden dringend Überlebenshilfe benötigen, verschlechtert sich der Zugang hierzu immer weiter.
Quelle: www.care.de